16.12.2025Weitsichtige Industriepolitik in Europa setzt auf ElektromobilitätVorschläge zur Zukunft der AutomobilindustrieDie EU-Kommission hat soeben in Straßburg weitgehende Änderungen an der bisherigen EU-Gesetzgebung zur Verringerung von CO₂-Emissionen durch Pkws vorgeschlagen. Im selben Zug hat die Behörde mit dem heute veröffentlichten Automobilpaket Mindestquoten für elektrische Unternehmensflotten präsentiert sowie ein Programm zur Förderung von Batterien angekündigt.Tiemo Wölken, umweltpolitischer Sprecher der S&D:"Das vorgelegte Paket zur Zukunft der europäischen Automobilindustrie sieht begrenzte Flexibilität bei den Flottengrenzwerten vor. Diese können dazu beitragen, die Transformation im Sektor sozial gerechter zu gestalten und mehr Arbeitsplätze in Europa zu halten – vor allem durch die Möglichkeit auch nach 2035 in begrenztem Ausmaß Plug-in-Hybride und Elektrofahrzeuge mit Range Extendern zuzulassen. Das ist gut, weil besonders bei Beschäftigten die Sorge umgeht, dass immer mehr Arbeitsplätze abgebaut werden. Dass die Kommission die Tür auch ein Stück weit für traditionelle Verbrenner öffnet ist ein Irrweg, auf den hoffentlich kein Hersteller große Stücke setzen wird. Auch mit diesen Flexibilitäten müssen die Hersteller nach 2035 90 Prozent ihrer Emissionen direkt einsparen. Für die restlichen 10 Prozent gilt eine Kompensationspflicht, die zum allergrößten Teil durch den Einsatz von CO₂-armem Stahl erfolgen muss. Diese Vorgabe ist sehr zu begrüßen. Sie kombiniert Emissionsreduktionen und Nachfrageanreize für sauberen europäischen Stahl und wird in dieser Branche einen sehr notwendigen Nachfrageimpuls setzen. Kritisch zu bewerten ist der Einsatz von Biosprit und E-Fuels, die die Kosten für die Verbraucher:innen in die Höhe treiben werden. Es ist daher richtig, dass die Kommission hier sehr enge Grenzen gesetzt hat. Es wird jetzt darauf ankommen, den Vorschlag im parlamentarischen Verfahren zu verbessern, aber auf keinen Fall weiter aufzuweichen." Matthias Ecke, Mitglied im Industrieausschuss: "Für eine vorausschauende Industriepolitik müssen wir dort ansetzen, wo der Großteil der Wertschöpfung bei der Elektromobilität liegt: bei der Batterie. Damit wir bei der Produktion von Batterien in Europa wettbewerbsfähig werden, benötigen wir gezielte Förderung für Batteriezellenhersteller. Gleichzeitig müssen wir Investitionen in Forschung und Innovation stärken, damit Europa bei neuen Technologien vorne mitspielt. Dass die Kommission heute den 'battery booster' nicht wie erwartet vorstellt, ist enttäuschend. Europa läuft Gefahr, im Wettlauf um die weltweite Batterieproduktion und saubere Fahrzeugtechnologien ins Hintertreffen zu geraten."Vivien Costanzo, verkehrspolitische Sprecherin der Europa-SPD:"Die Zukunft ist elektrisch und es wurde viel Geld investiert. Deswegen ist es notwendig, dass wir auch Nachfrageanreize schaffen: Alle müssen sich Elektroautos leisten können. Ein richtiges Instrument dafür ist unter anderem die Elektrifizierung von Unternehmensflotten: Autos von Vermietungen, Leasinganbietern oder aus Unternehmensflotten machen rund 70 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge in der EU aus, landen aber üblicherweise nach wenigen Jahren auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Damit werden E-Autos für viele Menschen erschwinglicher. Aber: Es muss auch einen Effekt für unsere heimische Autoindustrie geben. Quoten, die nur durch importierte chinesische Fahrzeuge erfüllt werden, sorgen weder für Jobs noch für Entspannung in den Chefetagen. Wir werden uns diesen Vorschlag ganz genau anschauen." Ausblick: Über diese grundlegenden Änderungen an der entsprechenden Gesetzgebung muss das Europäische Parlament als ko-gesetzgebende Institution abstimmen. Tiemo Wölken Niedersachsen Ausschuss für Umweltfragen, Öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Rechtsausschuss Unterausschuss für Gesundheittiemo.woelken@europarl.europa.eu0032 228 45431 Matthias Ecke Sachsen Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie Ausschuss für Wirtschaft und Währung Haushaltsausschussmatthias.ecke@europarl.europa.eu0032 228 45134 Vivien Costanzo Baden-Württemberg Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheitenvivien.costanzo@europarl.europa.eu0032 228 45413 Hannah Cornelsen Pressesprecherinhannah.cornelsen@europarl.europa.eu+32 477 95 48 36
Tiemo Wölken Niedersachsen Ausschuss für Umweltfragen, Öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Rechtsausschuss Unterausschuss für Gesundheittiemo.woelken@europarl.europa.eu0032 228 45431
Matthias Ecke Sachsen Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie Ausschuss für Wirtschaft und Währung Haushaltsausschussmatthias.ecke@europarl.europa.eu0032 228 45134
Vivien Costanzo Baden-Württemberg Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheitenvivien.costanzo@europarl.europa.eu0032 228 45413