20.09.2022

„Vorsorge ist besser als Nachsorge“

EU-Staaten sollen Krebsprävention verbessern

Am heutigen Dienstag stellt die Kommission einen Vorschlag zur Aktualisierung von Krebsvorsorgeprogrammen vor. Hierin werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, ihre Vorsorgeprogramme mit bestimmten Screenings, besonders in den Bereichen Lungen-, Prostata- und Gebärmutterhalskrebs, zu erweitern.

Tiemo Wölken, gesundheitspolitischer Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion:

„Viele Krebsdiagnosen müssen nicht mit dem Tod enden, hierfür ist eine frühzeitige Diagnose jedoch unabdingbar. Alle Bürgerinnen und Bürger müssen daher ortsunabhängig den gleichen Zugang zu Vorsorgemaßnahmen erhalten. Ich begrüße daher sehr, dass die Kommission das europäische Krebsvorsorgeprogramm erweitern möchte, denn die Früherkennung bietet immer noch die beste Chance, Krebs zu besiegen und Leben zu retten.

Diese Kommissionsempfehlung sollte von den Mitgliedstaaten als Pflichtprogramm gesehen werden. Dank neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und innovativer Technologien, sowie neuartiger Screening-Programme besteht die Möglichkeit, Krebs bereits in einem sehr frühen Stadium zu erkennen und so schnelle Therapie- Möglichkeiten anzubieten. Unsere Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sorgen für besseren Gesundheitsschutz. Es gilt: Vorsorge ist immer besser als Nachsorge.

Alleine im Jahr 2020 wurden 2,7 Millionen Menschen mit Krebs diagnostiziert. 1,3 Millionen verloren ihr Leben. Die Kommission vermutet, dass bis 2035 Krebsfälle bis zu 25 Prozent steigern könnten, was Krebs zur Haupttodesursache in der EU machen würde.  Zudem hat die Coronapandemie das Leben vieler an Krebs leidenden Patienten extrem beeinträchtigt, da Präventionsmaßnahmen wie Screenings und Behandlungen gestört, Diagnosen verzögert und der Zugang zu essentiellen Medikamenten beeinträchtigt wurden."

Die Empfehlungen der Kommission sind nun Grundlage für Befassung in Parlament und Ministerrat.