30.09.2022

Stabwechsel am Einheitstag

Matthias Ecke startet im Europäischen Parlament / Constanze Krehl geht nach mehr als 30 Jahren

Matthias Ecke folgt ab dem Tag der Deutschen Einheit, am Montag, 3. Oktober 2022, als Europa-Abgeordneter aus Sachsen der langjährigen Parlamentarierin Constanze Krehl nach. Der 39-Jährige Dresdner wirdim Ausschuss für regionale Entwicklung arbeiten, als stellvertretendes Mitglied imAusschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie Mitglied in der Delegation des EU-Parlaments für die Beziehungen zu Belarus. Beruflich hat der zweifache Vater zuletzt im Leitungsstab des sächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr politische Ideen in praktische Politik überführt:

"Nach der Wiedervereinigung konnte ich das vereinigte Europa von Kindesbeinen an erleben. Jetzt begreife ich es als Pflicht unserer Generation, dieses Europa gegen Angriffe von innen und außen zu schützen und es für die Menschen zu verbessern. Ich kämpfe für ein soziales und starkes Europa, das Freiheit und Solidarität nach innen wahrt und in der Welt für diese Werte kämpft.

Viele Ostdeutsche haben wie ich eine biographische Erfahrung mit der europäischen Einigung, die sich von anderen in Deutschland unterscheidet. In Ostdeutschland erleben wir die Herausforderungen stärkerer Wohlstandsgefälle in den europäischen Grenzräumen unmittelbar. Ich möchte die spezifisch ostdeutschen Perspektiven und Interessen in die Debatten der Europa-SPD einbringen und dazu beitragen, dass die Politik der EU regionale Unterschiede ausgleicht und Beschäftigte vor Dumping schützt."


Mehr als 30 Jahre gehörte Constanze Krehl als Abgeordnete dem Europäischen Parlament an, die ersten drei Jahre nach der Wiedervereinigung noch als Beobachterin der neuen Bundesländer - ohne Abstimmungs- und Rederecht. Die 65-jährige Leipzigerin arbeitete jahrzehntelang vor allem in der Regionalpolitik am Ausgleich zwischen ökonomisch stärkeren und schwächeren Teilen Europa und prägte die Europa-SPD dementsprechend tief, zuletzt zusätzlich mehrere Jahre als Parlamentarische Geschäftsführerin im Vorstand der Gruppe. Dreimal verhandelte sie mit über die wichtige europäische Regionalpolitik. Die parteiübergreifend geschätzte Fachfrau geht nun beruflich in den verdienten Ruhestand:

"Die europäische Regionalpolitik, deren Budget etwa ein Drittel des Gesamthaushalts der EU ausmacht, ist das wichtigste Investitionsprogramm der EU in den Regionen. Dort langfristige Ziele umzusetzen und die Städte und Gemeinden bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen, war mir immer ein großes Anliegen und hat meine Arbeit geprägt.“