24.03.2021

„Nachhaltige Partnerschaft auf Augenhöhe“

Neue EU-Afrika-Strategie

Die Europa-Abgeordneten werden heute über eine neue EU-Afrika-Strategie debattieren und morgen darüber abstimmen. Die Initiative soll die beiden Kontinente aus einer Geber-Empfänger-Beziehung führen, um gleichberechtigt zusammenzuarbeiten.

Udo Bullmann, entwicklungspolitischer Sprecher der Sozialdemokrat*innen im Europäischen Parlament:

"Die Pandemie verdeutlicht immer wieder, wie wichtig eine neue und nachhaltige Partnerschaft zwischen der EU und Afrika ist. Der erste Schritt muss nun eine faire und weltweit laufende Impfkampagne sein, die sicherstellt, dass alle Menschen in Afrika gegen das tödliche Virus geimpft werden können. Nur dann ist eine bessere Zukunft für alle möglich. Zusätzlich zu den Impf-Anstrengungen müssen wir den Weg zum sozio-ökonomischen Wiederaufbau entlang der Nachhaltigkeitsziele der UN für 2030 einschlagen.

Wir Sozialdemokrat*innen haben dafür gesorgt, dass in der neuen Afrika-Strategie der Kampf gegen Ungleichheiten und die Verbesserung der Lebensumstände an vorderster Stelle stehen sollen. Ziel muss sein, die einkommensschwächsten 40 Prozent zu fördern, die vor allem in ländlichen Gebieten und im Bergbau sowie in der verarbeitenden Industrie arbeiten, mit wenig Bildungszugang sowie geringen beruflichen Qualifikationen. Deshalb setzen wir uns für die Förderung von qualitativ hochwertiger Bildung und universeller Gesundheitsversorgung in unseren Partnerländern in Afrika ein. Wir werden niemanden zurücklassen!"

Joachim Schuster, Berichterstatter für die EU-Afrika-Strategie im Handelsausschuss:

„Damit die Partnerschaft auf Augenhöhe, wie sie die EU-Kommission vollmundig angekündigt, Erfolgsaussichten hat, sind mehrere langfristige Schritte nötig. Die EU muss deutlich umfangreicher in regionale Lieferketten vor Ort investieren. Weitere wichtige Investitionsfelder sind der Aufbau von Energie-Infrastrukturen auf der Basis regenerativer Energien, wie auch die Stärkung der lokalen Landwirtschaft . Europäische Investitionen werden umso erfolgreicher sein, wenn sie gemeinsam mit afrikanischen Partnern getätigt werden. Eine derartige  Investitions-Offensive muss einhergehen mit einer umfassenden und langfristigen Entschuldungs-Initiative, die auch private Gläubiger umfasst.“
 


Auf einem EU-Afrika-Gipfel, voraussichtlich im Herbst, wollen die afrikanischen Staaten ihre Vision für die künftige Partnerschaft vorstellen.