25.11.2025

"Minderjährige online besser schützen"

EU-Parlament will Maßnahmen vorschlagen

Das EU-Parlament wird sich am morgigen Mittwoch mit dem Schutz Minderjähriger auf Social Media und digitalen Plattformen befassen und entsprechende Forderungen an die EU-Kommission beschließen. Der vorliegende Initiativbericht des Binnenmarktausschusses schlägt eine harmonisierte Altersgrenze für soziale Netzwerke, Video-Sharing-Plattformen und KI-Begleiter vor. Demnach soll der Zugang für Kinder unter 13 Jahren vollständig untersagt werden. Unter 16 Jahren wäre eine Nutzung nur mit Zustimmung der Eltern erlaubt.

Katarina Barley, Vizepräsidentin des EU-Parlaments und Mitglied im Binnenmarktausschuss:

"Eltern können heute kaum noch kontrollieren, welchen Inhalten ihre Kinder online begegnen. Dort sind sie schädlichen und expliziten Inhalten, manipulativen KI-Chatbots und süchtig machenden Algorithmen ausgesetzt. Kinder sind durch diese Mechanismen besonders gefährdet mit Folgen wie Depressionen, verzerrtem Körperbild, Einsamkeit, verminderter Konzentrationsfähigkeit und Schlafproblemen. In Deutschland zeigt bereits mehr als jede/r vierte 10- bis 17-Jährige/r ein stark riskantes bis eindeutig krankhaftes Nutzungsverhalten.
Wir im Europäischen Parlament gehen jetzt voran und legen konkrete Maßnahmen vor, um Minderjährige endlich besser zu schützen. Plattformen müssen ihrer Verantwortung nachkommen. Außerdem fordern wir ein Mindestalter für soziale Medien, KI-Chatbots und Videoplattformen. Dafür braucht es eine effektive und datenschutzfreundliche Methode zur Altersverfizierung im Netz."

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte in ihrer Rede zur Lage der Union im September angekündigt, sich dem besseren Schutz Minderjähriger annehmen zu wollen und eine Expertengruppe zu beaufragen. Auch die Staats- und Regierungschef:innen hatten sich bei ihrem Gipfeltreffen im Oktober für ein Mindestalter bei der Nutzung sozialer Medien ausgesprochen. Die S&D-Fraktion hat folgende Prinzipien bezüglich möglicher Mechanismen zur Altersverifizierung beraten und beschlossen.