15.10.2018

Ziel müssten nachhaltige Bestände sein

Fischer in der westlichen Ostsee können im kommenden Jahr deutlich mehr Dorsch und Scholle fangen. Die Fischereiministerinnen und -minister einigten sich am Montagabend,15. Oktober 2018, in Luxemburg darauf, die Fangquote für Dorsch um 70 Prozent und für Scholle um 43 Prozent anzuheben. Beim westlichen Hering blieben die Ministerinnen und Minister erheblich hinter der wissenschaftlichen Forderung zurück, den Bestand zu schonen. In den Augen der SPD-Fischereiexpertin Ulrike Rodust ist das ein riskantes Unterfangen: „Ziel aller Beteiligten hätte sein müssen, den Heringsbestand schnell auf ein nachhaltiges Niveau zu bringen. Nur so wird er das für die Vermarktung so wichtige MSC-Siegel wieder erreichen können.“ Die Marine Stewardship Council, eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in London, vergibt ein Zertifikat für nachhaltige Fischerei. Den Fischern jetzt mit einer Quotenkürzung um nur 48 Prozent entgegen zu kommen, sei nach der Aberkennung des Siegels im September das falsche Signal. „Was nutzt es dem Fischer, wenn er mehr fangen kann, als aus wissenschaftlicher Sicht sinnvoll ist, wenn der Einzelhandel ihm den Fisch nicht abnimmt, oder er die Heringe zu deutlich geringeren Preisen verkaufen muss?,“ fragt Ulrike Rodust. „Die Ministerinsterinnen und -minister hätten sich besser an ihren Quotenentscheidungen zum Dorsch in den vergangenen Jahren orientiert. Auch hier mussten die Fischerinnen und Fischer zuletzt schmerzhafte Kürzungen hinnehmen. Dank der Unterstützung aus EU-Mitteln, konnten aber glücklicherweise viele Betriebe diese Krise überstehen und sich jetzt wieder über steigende Fangmengen freuen.“ Weitere Informationen: Büro Rodust +32 2 28 45502 und Jan Rößmann +473 930 060 (Pressesprecher)