19.06.2025

„Wichtiger erster Schritt für Haustier-Schutz in der EU“

Kampf gegen illegalen Hunde- und Katzenhandel

Das Europäische Parlament in Straßburg hat soeben für die ersten EU-weiten Vorschriften zum Wohlergehen sowie zur Rückverfolgung von Hunden und Katzen gestimmt. 

Der Handel mit Hunden und Katzen in der EU hat in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Mittlerweile erreicht er einen jährlichen Wert von 1,3 Milliarden Euro. Rund 44 Prozent der EU-Haushalte halten ein Haustier, was die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs unterstreicht. Insbesondere der Online-Handel trägt mit mehr als der Hälfte aller Verkäufe zum Problem des illegalen Handels bei.

Maria Noichl, agrarpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten
“Diese Regeln sind ein wichtiger Schritt, um professionelle Züchterinnen und Züchter sowie Tierheime zu verpflichten, alle Tiere mittels Mikrochip individuell identifizierbar zu machen. Zudem sollen sie in interoperablen nationalen Datenbanken registriert werden. Dadurch werden endlich klare Standards gesetzt, die den illegalen Handel eindämmen und den Tierschutz deutlich verbessern.

Solche Mindeststandards sind dringend notwendig, um mehr Gerechtigkeit zwischen den Mitgliedstaaten zu schaffen und die oft katastrophalen Bedingungen in Zuchtbetrieben und Tierheimen zu bekämpfen. Allerdings müssen wir auch wachsam bleiben: Ausnahmen für private Halterinnen und Halter sowie weitere Schlupflöcher könnten die Wirksamkeit der Verordnung schwächen. 

Für eine echte Verbesserung in Sachen Schutz von Haustieren braucht es deshalb verbindliche, EU-weite Kontrollsysteme und ausreichend finanzierte Kontrollen. Ohne durchsetzbare Sanktionen bleiben viele der Regeln ein zahnloser Tiger – und das dürfen wir nicht zulassen. Es ist an der Zeit, den illegalen Handel mit Hunden und Katzen entschlossen zu bekämpfen.“

Nach der Annahme durch das Plenum können Gespräche mit den EU-Ministerinnen und -Ministern aufgenommen werden.