16.07.2025Von der Leyens Vorschläge gehen zulasten der RegionenEU-Kommission legt erstes Paket zur langfristigen Finanzplanung vorSabrina ReppJens GeierDie EU-Kommission hat soeben in Brüssel ihre Vorschläge für die langfristige Haushaltsplanung der EU nach 2027 vorgestellt.Das Paket zum mehrjährigen Finanzrahmen beinhaltet Entwürfe für die Haushaltsobergrenzen für sieben Jahre, Vorschläge zur Erweiterung der EU-Eigenmittel sowie zur Struktur der von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angedachten neuen EU-Fonds. Als mögliche neue Einnahmequellen für die EU enthält das Paket Einnahmen aus dem Emissionshandel, dem CO2-Grenzausgleich, Abgaben auf Tabak und E-Zigaretten, Elektroschrott sowie für Großunternehmen mit über 100 Millionen Euro Umsatz.Jens Geier, haushaltspolitischer Sprecher der Europa-SPD:„Ursula von der Leyen verfolgt mit ihrem Haushaltsvorschlag einen klaren Machtanspruch: Sie will die volle Kontrolle über die Ausgabenstruktur der EU an sich ziehen. Das mag der Kommission das Leben erleichtern, geht aber zulasten der Regionen, der Planungssicherheit und bewährter Fördermechanismen. Der EU-Haushalt darf kein Spielball politischer Manöver werden, wie es sich die von der Leyen-Kommission offenbar vorstellt.Die Kommissionspläne stellen die bisherigen Entscheidungswege für den Einsatz europäischen Geldes auf den Kopf. Mir kann niemand erzählen, dass die Regionalförderung besser wird, wenn künftig nicht mehr in den Bundesländern, sondern nur noch zwischen Berlin und Brüssel über die Verteilung entschieden wird. Was die EU braucht, ist ein verlässlicher, ausreichend finanzierter Haushalt, der Investitionen bereitstellt, um die vielfältigen Herausforderungen zu meistern und den Zusammenhalt in Europa zu sichern. Mit dem, was die EU-Kommission für die Einnahmeseite des Haushalts vorschlägt, lässt sich durchaus arbeiten."Sabrina Repp, regionalpolitische Sprecherin der Europa-SPD:„In Zeiten, in denen Nationalisten in vielen Regionen Europas an Zuspruch gewinnen, geben wir den Schulterschluss mit den Regionen nicht auf. Ursula von der Leyens neue Finanzplanung muss die Mitsprache der Regionen sicherstellen und den Zusammenhalt mit Menschen in den Regionen und im ländlichen Raum fördern, denn die EU ist mehr als ein bloßer Wirtschaftsraum. Ein gerechtes Europa braucht starke Regionen, soziale Teilhabe und konkrete Investitionen, wo sie direkt bei den Menschen ankommen. Eine Zentralisierung der Regionalpolitik und Vermengung mit der Agrarpolitik lehnen wir klar ab.Ursula von der Leyen sollte zentrale Errungenschaften der europäischen Zusammenarbeit nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Neue Prioritäten der EU dürfen nicht auf Kosten von Jugendbeteiligung, sozialen Projekten oder ländlichen Räumen gehen. Die europäische Regionalpolitik hat Verfassungsrang, ist bisher vielerorts erfolgreich und sichtbar. Ländliche Räume sind darin kein Nebenschauplatz, sondern tragende Säule demokratischer Teilhabe. Wenn Von der Leyen das aufgibt, gewinnen nur Populisten."Nun werden Vertreter:innen von Europäischem Parlament und Mitgliedstaaten über die Vorschläge der Kommission beraten. Für den langfristigen EU-Haushalt ist ein einstimmiger Beschluss im Rat notwendig. Das Parlament muss dem zwar zustimmen, hat jedoch kein gleichberechtigtes Mitentscheidungsrecht. Bei den EU-Eigenmitteln wird das Parlament nur konsultiert. Für einen reibungslosen Übergang in den nächsten Programmzyklus sollten die Verhandlungen zum Langfristhaushalt vor dem Inkrafttreten 2028 abgeschlossen werden. Sabrina Repp Mecklenburg-Vorpommern Ausschuss für regionale Entwicklung Ausschuss für Kultur und Bildung Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechtersabrina.repp@europarl.europa.eu0032 2 28 45783 Jens Geier Nordrhein-Westfalen Haushaltsausschuss Ausschuss für Industrie, Forschung und Energiejens.geier@europarl.europa.eu0032 228 45874
Sabrina Repp Mecklenburg-Vorpommern Ausschuss für regionale Entwicklung Ausschuss für Kultur und Bildung Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechtersabrina.repp@europarl.europa.eu0032 2 28 45783
Jens Geier Nordrhein-Westfalen Haushaltsausschuss Ausschuss für Industrie, Forschung und Energiejens.geier@europarl.europa.eu0032 228 45874