07.07.2021

„Stärkeres Mandat für effektivere Krisenvorsorge“

Abstimmung über Europäische Arzneimittelagentur

Die Europaabgeordneten stimmen am heutigen Mittwochabend im Plenum in Straßburg darüber ab, ob die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ein erweitertes Mandat erhalten soll, um in künftigen Gesundheitskrisen effektiver handeln zu können.

Tiemo Wölken, gesundheitspolitischer Sprecher der Europa-SPD:

„Die Corona-Pandemie hat verdeutlicht, dass die EU, ihre Mitgliedsstaaten und die Europäische Arzneimittel-Agentur nicht über ausreichende Ressourcen verfügen, um solch eine Krise von Anfang an schlagkräftig zu bewältigen. Der Vorschlag der EU-Kommission, das Mandat der Arzneimittelagentur zu erweitern, war daher überfällig. Die EU-Krisenvorsorge und das Krisenmanagement in Bezug auf Arzneimittel und Medizinprodukte müssen gestärkt werden. Mit der Stärkung der EU-Arzneimittel-Agentur gehen wir einen ersten Schritt hin zu einer echten Gesundheitsunion.

In der Krise fehlte zum Teil der Überblick, welche Arzneimittel ausreichend vorhanden sind - und wo es Engpässe gibt. Das darf sich in Zukunft nicht wiederholen. Daher begrüße ich den Vorschlag, dass es in Zukunft eine europäische Datenbank zur Arzneimittelversorgung geben soll, so dass immer ein umfassender Überblick über die nationalen und europäischen Lagerbestände gewährleistet ist.

Die Pandemie hat gezeigt, dass neuartige Krankheiten mit neuen Therapien behandelt werden können. Damit neue Therapien schnell und sicher den Menschen in der EU zur Verfügung stehen, braucht es transparente und schnelle Verfahren. Diese schaffen wir mit dem Vorschlag, worüber ich mich sehr freue.“

Das Ergebnis der Abstimmung soll am Donnerstag, 8. Juli 2021, um 9 Uhr, im Parlament bekanntgegeben werden. Danach fangen Verhandlungen mit Rat und EU-Kommission an.