15.02.2023

„Radeln für das Klima“

EU-Parlament fordert Fahrradstrategie

Das Europäische Parlament will mehr Radwege, Stellplätze für Fahrräder und eine Mehrwertsteuersenkung, um die Fahrradindustrie und den Wandel zur Klimaneutralität in der EU zu fördern. 

In einer Resolution fordert das Europäische Parlament die Kommission auf, erstmals eine europäische Fahrradstrategie zu entwickeln. Am morgigen Donnerstag stimmen die Abgeordneten über die Forderungen ab, heute wird im Plenum darüber debattiert. Ziel in der Resolution ist, die Zahl der mit dem Fahrrad zurückgelegten Kilometer in Europa bis 2030 zu verdoppeln und damit zur Erreichung der EU-Klimaziele beizutragen.


Ismail Ertug, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Europaabgeordneten:
„Es ist überfällig, dass die EU das Fahrrad endlich als wichtigen Baustein einer Verkehrswende etabliert. Denn die Vorteile des Radverkehrs liegen auf der Hand: gesündere Menschen, weniger Staus und Lärm, bessere Luftqualität. Das Fahrrad macht unsere Städte lebenswerter, sicherer und integrativer.

Um möglichst vielen Menschen einen leichten Umstieg zu ermöglichen, fordern wir mehr Stellplätze, bessere und mehr Radwege und bezahlbare Bike-Sharing-Systeme. Wir müssen auch die Synergien mit anderen Verkehrsträgern wie der Bahn und dem öffentlichen Nahverkehr besser nutzen. 

Wir wollen außerdem die Entwicklung einer eigenständigen europäischen Fahrradbranche weiter vorantreiben. Dafür wollen wir die Mehrwertsteuer auf den Einkauf von Teilen, den Verleih und die Reparatur von Fahrrädern und E-Bikes senken.“

Stimmt eine Mehrheit des Europäischen Parlaments für die Fahrradstrategie, erhöht das Votum den Druck auf die EU-Kommission, entsprechende Gesetzgebung vorzulegen.