11.02.2016

Kinder sind kein Kanonenfutter!

"Ich möchte den diesjährigen Red Hand Day dazu nutzen, vor allem auf das Schicksal der Kindersoldaten in Syrien und im Irak aufmerksam zu machen", sagt der SPD-Europaabgeordnete Norbert Neuser. "Offenbar rekrutieren alle Milizen in Syrien und im Irak Kinder. Sie locken sie mit einer Schulausbildung und stecken sie in Lager, in denen sie sich ausschließlich strengem Koranunterricht und militärischem Drill unterziehen müssen. Oft werden Kinder aber auch entführt und gegebenenfalls gezwungen, zu konvertieren. Kinder, die fliehen konnten, berichten, dass sie gelernt haben, wie man jemandem die Kehle durchschneidet oder wie man einen Sprengstoffgürtel benutzt", sagt Entwicklungspolitiker Norbert Neuser. "Für die Kinder in den Flüchtlingslagern in der Türkei und rund um Syrien ist der Schulalltag extrem wichtig. Er gibt ihnen Normalität, Sicherheit und das Gefühl, dass irgendwo eine bessere Zukunft auf sie wartet. Die Aussicht auf Schulbildung könnte zumindest die Jugendlichen davon abhalten, sich den Milizen anzuschließen, die das aus freiem Willen tun. Wenn Kinder sich in Schulen aufhalten, können sie aber auch leichter erreicht und psychosozial unterstützt werden", erklärt Norbert Neuser sein Anliegen, Schulunterricht in den Lagern auch von Seiten der europäischen Mitgliedsstaaten stärker finanziell zu unterstützen. „Kindersoldaten werden bevorzugt an die Frontlinien geschickt, oft ohne Uniform, aber bewaffnet. Sie stellen Wachposten, beaufsichtigen Gefangene, werden dazu gezwungen, Grausamkeiten zu begehen – oder sie begehen sie sogar freiwillig, weil die Kommandanten zu Ersatzbezugspersonen geworden sind. Ein Drittel der Kindersoldaten sind Mädchen. Gerade sie werden von erwachsenen Kämpfern auch sexuell missbraucht.“ "Kinder sind keine Soldaten. Es ist schwer, sich bewaffnete Kinder überhaupt vorzustellen und es macht einen hilflos", so Norbert Neuser. "Wir müssen da ansetzen, wo wir etwas bewirken können. Unter den Kindern, die als unbegleitete Minderjährige in Deutschland ankommen, sind auch zahlreiche ehemalige Kindersoldaten. Sie brauchen besondere psychosoziale Betreuung und die Möglichkeit, ihr Trauma zu verarbeiten, damit sie sich erfolgreich in die Gemeinschaft eingliedern können." Weitere Informationen: Büro Neuser +32 2 28 45 892 und Andrea Bracht (Pressereferentin) +32 473 930 060