09.07.2011

Jetzt aber wirklich: Europaweite Abstandsregeln für grüne Gentechnik!

Bauern und Verbraucher brauchen Klarheit und Schutz Mit der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zum gentechnisch verunreinigten Honig werde einmal mehr deutlich, welche Risiken der Anbau gentechnisch veränderter Organismen (GVO) birgt: "Seit dem Beginn der Diskussionen um die Zulassung von GVO fordere ich verbindliche Abstandsregeln zwischen Feldern, auf denen gentechnisch veränderte Organismen angebaut werden und Feldern, auf denen konventionell angebaut wird", betonte Dagmar ROTH-BEHRENDT, SPD-Europaabgeordnete und Expertin für Gesundheits- und Verbraucherschutz, in Reaktion auf das Urteil. Die Richter am EuGH haben am Dienstag Nachmittag entschieden, dass Honig und Nahrungsergänzungsmittel, die Pollen gentechnisch veränderter Organismen enthalten, nicht ohne vorherige Zulassung in den Verkehr gebracht werden dürfen. Im vorliegenden Fall hatte ein Imker geklagt, dessen Honig Spuren von Pollen einer gentechnisch veränderten Maissorte (MON810-Mais) enthielt, die in einer Entfernung von 500 Meter seines Feldes angebaut wurde. "Die Gefahr einer Schädigung von Bauern und einer Täuschung von Verbrauchern ist zu hoch, als dass man weiterhin ohne verbindliche Regeln auskommen würde", mahnte Dagmar ROTH-BEHRENDT und unterstrich damit ihre Forderungen nach europaweiten Mindestabstandsregeln. Derzeit ist unklar, welcher Abstand eingehalten werden muss, um die Koexistenz zwischen Feldern zu gewährleisten, auf denen GVO angebaut wird und denen, auf denen konventionell angebaut wird. Deshalb scheut sich die SPD-Europaabgeordnete nicht vor weitergehenden Schritten: "Solange keine gesicherten Erkenntnisse dazu vorliegen, darf in der Konsequenz keine Zulassung von gentechnisch veränderten Organismen erfolgen." Um diese Erkenntnisse zu erlangen, muss die Europäische Kommission endlich Studien durchführen, um sinnvolle europaweite Abstandsregeln vorschlagen zu können: "Nach 20 Jahren ist das wahrscheinlich die letzte Chance, das Thema in den Griff zu bekommen!", so Dagmar ROTH-BEHRENDT abschließend.