29.11.2020

„Je früher eine Infektion erkannt wird, desto besser“

Welt-Aids-Tag 2020

Vor dem Welt-Aids-Tag am Dienstag, 1. Dezember 2020, erinnert Tiemo Wölken, gesundheitspolitischer Sprecher der Europa-SPD, an aktuelle Herausforderungen im Kampf gegen HIV:

„Während die COVID-19-Pandemie noch wütet, dürfen andere Krankheiten nicht in den Hintergrund geraten. Dazu gehört auch der Kampf gegen das HI-Virus. Denn noch immer sind laut Weltgesundheitsorganisation und Europäischem Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten mehr als zwei Millionen Menschen in europäischen Regionen von dieser Krankheit betroffen. In 2019 wurden mehr als 136.000 neue Fälle diagnostiziert, davon mehr als 24.000 in der EU beziehungsweise im Europäischen Wirtschaftsraum. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Zahl der Menschen, die mit nicht diagnostiziertem HI-Virus leben, steigt.

Mehr als die Hälfte der Betroffenen erhalten ihr Diagnose noch immer viel zu spät, wenn das Immunsystem bereits anfängt, zu versagen. Dies erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit eines schweren Krankheitsverlaufes, sondern auch auf einen möglichen frühzeitigen Tod sowie auf die unbewusste Weitergabe von HIV. Die EU-Mitgliedstaaten müssen das Risikobewusstsein für die Krankheit dringend weiter erhöhen. Ein großes Problem ist, dass HIV häufig erst sehr spät diagnostiziert wird oder die Betroffenen sogar bis ins hohe Alter nichts von ihrer Krankheit wissen. Je früher eine HIV-Infektion erkannt wird, desto besser können die Betroffenen behandelt werden. Dies wiederum erhöht die Chancen der Menschen auf ein längeres Leben.

Als Gesellschaft müssen wir uns stetig weiterentwickeln. Wir müssen dafür sorgen, dass Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit HIV-infizierten Menschen weiter abgebaut werden. HIV ist mittlerweile gut kontrollierbar, wenn es medikamentös behandelt wird. Betroffene können dann ein normales Leben führen. Solidarität statt Ausgrenzung muss die Devise sein, denn viele fühlen sich aufgrund ihrer Erkrankung ausgegrenzt.“

Quellen: