30.08.2022

"Hunger in Afrika bekämpfen"

S&D-Politiker*innen fordern europäische Konferenz mit UN-Generalsekretär

Bei der heutigen Sitzung der Außenminister*innen wird unter anderem die EU-Hilfe für afrikanische Länder Thema sein. Auf Initiative der sozialdemokratischen Fraktion hat sich der Entwicklungsausschuss im EU-Parlament mit Vertreter*innen der EU-Kommission, der Nichtregierungsorganisation CARE International sowie des Europäischen Auswärtigen Dienstes in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause über die sich verschärfenden Hungerkrisen, insbesondere in Ostafrika und der Sahelzone, ausgetauscht. S&D-Politiker*innen fordern, die europäischen Anstrengungen auszubauen, mehr Gelder zu mobilisieren und die internationale Kooperation gegen die Ernährungskrise zu stärken.

Udo Bullmann, S&D-Sprecher im Entwicklungsausschuss:

"Die Bewältigung der weltweiten Hungerkrise erfordert die volle Aufmerksamkeit und politische Kraft Europas. Die Spitzen der europäischen Institutionen - die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, Charles Michel als Präsident des Europäischen Rates und Roberta Metsola als Präsidentin des Europäischen Parlaments - sollten UN-Generalsekretär António Guterres so bald wie möglich nach Brüssel einladen. Dies würde dringende strategische Debatten ermöglichen und die brennende Notwendigkeit schnellen und koordinierten Handelns unterstreichen. Nur, wenn die internationale Gemeinschaft zusammenarbeitet und ein starkes Signal aussendet, haben wir eine Chance, die Hungerkrise zu beenden.

Die Lage ist katastrophal: Mehr als 90 Millionen Menschen in der Sahelzone und in Ostafrika kämpfen ums Überleben. Dringende, kurzfristige Nahrungsmittellieferungen sowie die Investition neuer Gelder müssen jetzt erfolgen, um die schlimmsten Engpässe zu überbrücken. Die Umstellung auf ein nachhaltigeres, sich selbst versorgendes Agrar- und Ernährungssystem in Afrika ist zwingend erforderlich, um die Zuspitzung künftiger Hungerkrisen zu vermeiden.

Die Entwicklungsminister*innen der G20-Länder müssen bei ihrem Treffen vom 7. bis 9. September weitere Schritte zur Finanzierung schneller und direkter Hilfen beschließen."