13.09.2017

Flugemissionen müssen endlich eingedämmt werden

Der Anteil des Flugverkehrs an den weltweiten CO2-Emissionen ist mit knapp 2,1 Prozent etwa so groß wie der von Deutschland. Da Flugzeuge noch weitere Treibhausgase wie Wasserdampf und Stickoxide ausstoßen und der Flugverkehr sich in den kommenden Jahrzehnten vervielfachen soll, ist klar: Ohne ambitioniertere Anstrengungen in diesem Sektor können die Klimaziele von Paris nicht erreicht werden. „Wir müssen den Druck auf die internationale Zivilluftfahrtorganisation erhöhen, um die Klimaziele von Paris zu erreichen“, so der SPD-Europaabgeordnete Tiemo Wölken aus dem Umweltausschuss,. „Sie muss nun überzeugende Pläne vorlegen, wie sie ab 2021 zumindest ihre CO2-Emissionen eindämmt.“ Die internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) hat 2016 beschlossen, ein System zur Reduzierung und Kompensation von Kohlenstoff (CORSIA) einzuführen. Damit kommt sie einem Auftrag der Vereinten Nationen von 1996 nach. „Wir warten schon zu lange darauf, dass die internationale Luftfahrt ihrer Verantwortung gerecht wird“, so Tiemo Wölken. „Wenn dieses System der Überprüfung 2019 nicht standhält, müssen wir den internationalen Flugverkehr endlich in den europäischen Emissionshandel einbeziehen. Eine zeitlich unbegrenzte Aussetzung darf es nicht geben.“ Seit 2012 müssen inner-europäische Flüge am Emissionshandel teilnehmen. Interkontinentale Flüge hingegen sind mit einer Ausnahmeregelung bisher davon ausgenommen, trotz der bisher nicht erfüllten Bedingungen. Die EU-Kommission hatte in ihrem Verordnungsentwurf vorgeschlagen, diese Ausnahmeregelungen auf unbestimmt zu verlängern. „Eine unbestimmte Verlängerung für Interkontinentalflüge wäre ein Freifahrtschein für die Zivilluftfahrtorganisation gewesen. Daher ist es gut, dass das Parlament dem Vorschlag des Umweltausschusses dagegen gefolgt ist“, erklärt Tiemo Wölken. Außerdem möchte das Parlament zukünftig nur noch die Hälfte der Emissionszertifikate gratis an die Fluggesellschaften vergeben, und nicht 85 Prozent, wie von der EU-Kommission vorgeschlagen. Weitere Informationen: Büro Wölken +32 228 45431 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)