24.10.2018

Automatische Anerkennung statt Behördenfrust

Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende in der EU haben oft Schwierigkeiten, ihre bei Auslandsaufenthalten erlangten Bildungsabschlüsse angerechnet zu bekommen. Eine Schülerin, die ein Jahr die schulische Ausbildung im Ausland absolviert, verliert in der Regel ein ganzes Schuljahr. Auszubildende, die einen Teil der Ausbildung im Ausland verbringen haben große Probleme, sich diese Ausbildungszeit am Heimatort anerkennen zu lassen. Auch Abiturienten und Abiturientinnen können sich mit ihrem Zeugnis erst nach einem langwierigen Verfahren an einer Uni oder Fachhochschule im EU-Ausland bewerben. Die Abgeordneten im Europäischen Parlament in Straßburg diskutieren am Mittwoch, 24. Oktober 2018, die Anerkennung von Bildungszeiten im EU-Ausland und stimmen am Donnerstag, 25.Oktober 2018, über eine entsprechende Resolution ab. „Nach Willen des Parlaments muss mit diesen bürokratischen Hürden endlich Schluss sein. Wir fordern von den EU-Mitgliedstaaten, bis zum Jahr 2025 gegenseitige automatische Anerkennungen einzuführen. Diese muss für den Zugang zu Hochschulen genauso wie für Lernzeiten im Ausland von bis zu einem Jahr im Rahmen der allgemeinen oder beruflichen Sekundarbildung gelten“, sagt die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten, Petra Kammerevert. Ursprünglich habe man schon vor 21 Jahren mit der Lissabon-Konvention die gegenseitige Anerkennung des Abiturs in den EU-Mitgliedstaaten gefordert. Nationale Einschränkungen führten aber nicht zu dem gewünschten Ergebnis. Schwierige Anerkennungsverfahren wirken eher abschreckend auf all diejenigen, die eigentlich gern die Vorteile der Bildungsvielfalt in der EU für sich nutzen möchten. „Nach Ansicht der EU-Kommission und des Parlaments sollten deshalb Anerkennungsautomatismen diese Hemmnisse überwinden. Jedoch scheinen die Mitgliedstaaten nicht so weit gehen zu wollen, wenn sie Ende November hierüber beraten. Es reicht nicht, wieder nur auf dem Papier bessere Zusammenarbeit zu versprechen“, so Petra Kammerevert. „Wir müssen mit größerem Engagement an der Verwirklichung eines gemeinsamen Europäischen Bildungsraumes bis 2025 arbeiten. Junge Menschen müssen europaweit angemessen auf ihre Zukunft vorbereitet werden. Die automatische Anerkennung von Diplomen ist der große Wurf, der uns gelingen muss, um Mobilität in der EU wirklich zu erleichtern und zu verbessern. Eine Bildungszeit im Ausland schafft viele Chancen für die Integration auf dem Arbeitsmarkt und prägt junge Menschen für ihr ganzes Leben. Die EU muss das ermöglichen und so europäische Integration durch Bildung wirklich vorantreiben.“, so Petra Kammerevert Weitere Informationen: Büro Kammerevert +32 228 47554, Hannah Cornelsen (Referentin für Presse -und Öffentlichkeitsarbeit) +33 388174770