14.11.2017

Appell für die kulturelle Vielfalt

Der LUX-Filmpreis des Europäischen Parlaments geht dieses Jahr an „Sami Blood“ - eine Ko-Produktion aus Schweden, Norwegen und Dänemark von Amanda Kernell, die die Diskriminierung der indigenen Volksgruppe der Samen in den 1930er Jahren in Schweden thematisiert. „Der diesjährige Gewinnerfilm des LUX-Filmpreises zeigt die faszinierende Kultur der Samen und beleuchtet gleichzeitig ein dunkles Kapitel in der Geschichte Schwedens. Er setzt ein wichtiges Zeichen gegen die Ausgrenzung und Diskriminierung von Minderheiten in Europa und trägt diese Botschaft über die Kinoleinwand an das europäische Publikum heran“, sagt Petra Kammerevert, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung im Europäischen Parlament. „Sami Blood“ erzählt die Geschichte der jungen Hirtin Elle Marja. Sie gehört der indigenen Volksgruppe der Samen an, die in den 1930er Jahren in Schweden Opfer von Drangsalierungen und rassischsten Vorurteilen waren. Elle wird auf eine schwedische Schule geschickt, wo sie sich an schwedische Traditionen, Verhaltensweisen und Kultur anpassen soll. Sie ist Beschimpfungen und Übergriffen ausgesetzt. Diese traumatischen Erfahrungen führen schließlich dazu, dass sie ihre kulturelle Identität abstößt. „Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind in der öffentlichen Debatte über viele EU-Staaten hinweg leider wieder salonfähig geworden“, sagt Evelyne Gebhardt, Vize-Präsidentin des Europäischen Parlaments und zuständig für den LUX-Filmpreis. „Sami Blood tritt dieser Entwicklung filmisch mit viel Emotion entgegen und fordert mehr Akzeptanz von sprachlichen und kulturellen Minderheiten. Man kann die Auszeichnung des Films daher als einen Appel für die kulturelle Vielfalt Europas verstehen.“ Der LUX-Filmpreis wird dieses Jahr zum elften Mal verliehen. Der Preis soll die kulturelle Vielfalt und die Kreativität des europäischen Kinos fördern. Neben „Sami Blood“ standen dieses Jahr Valeska Grisebachs „Western“ (Deutschland, Bulgarien, Österreich) und Robins Campillos „BPM (Beats per minute)“ (Frankreich) zur Wahl. Der Sieger wurde von den Europaabgeordneten in geheimer Abstimmung gewählt. Die für den LUX-Filmpreis nominierten Filme erhalten eine Förderung für die Untertitelung in die 24 Amtssprachen der Europäischen Union. Der Gewinnerfilm erhält zudem finanzielle Unterstützung für die Erstellung einer Fassung für hör- und sehbehinderte Menschen sowie für transnationales Marketing. Weitere Informationen: Büro Gebhardt +33 3881 77466, Büro Kammerevert +32 2 28 47554 und Angelika Pentsi +32 473 930 060 (Pressesprecherin)