16.11.2017

Wie zwei Kontinente enger zusammenrücken

Die politischen Entscheidungsträger in Afrika und Europa wollen bis zum Frühjahr 2018 ihre gemeinsame Strategie überarbeiten, um politische, wirtschaftliche und soziale Herausforderungen gemeinsam zu stemmen. Im Vorfeld hat das Europaparlament am Donnerstag, 16. November, in Straßburg einen Bericht des Entwicklungsausschusses angenommen, dessen Forderungen auf dem AU-EU-Gipfel in Abidjan in der Elfenbeinküste berücksichtigt und später in die neue Strategie einfließen werden, die die Staatsoberhäupter Afrikas und Europas, sowie die EU-Institutionen und die Afrikanische Union (AU) gemeinsam unterzeichnen, „Wir Sozialdemokraten konnten unsere Kernforderungen in den Bericht einbringen“, erklärt Norbert Neuser, sozialdemokratischer Sprecher im Entwicklungsausschuss des Europaparlaments und Schattenberichterstatter für den Strategiebericht. „Es ist wichtig, dass bei der Bewältigung der Migrationsherausforderung die Entwicklungshilfe nicht als Druckmittel eingesetzt wird. Nur so können wir langfristig und auf eine menschenwürdige Art und Weise die Situation für beide Kontinente verbessern. Darüber hinaus setzen wir uns für reguläre Migrationsmöglichkeiten in die Europäische Union ein“, so Norbert Neuser. Weiterhin haben sich die Sozialdemokraten für Themen wie den Zugang von Land und Wasser und die Stärkung der kleinbäuerlichen landwirtschaftlichen Betriebe und die Selbstbestimmung in der Familienplanung eingesetzt. „Sowohl bei der Stärkung der Kleinbauern als auch beim Thema gleichberechtigte Familienplanung geht es um die Selbstbestimmtheit der Menschen. Land und Wasser vor dem ungeregelten Zugriff von Investoren zu schützen ist die Grundlage der Nahrungsmittelsicherung. Zugang zu Möglichkeiten der Familienplanung ist neben der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Schul- und Ausbildung eine Kernforderung junger Afrikaner.“ Am 29. und 30. November 2017 treffen sich die Staatsoberhäupter und Vertreter der Institutionen beider Kontinente zum AU-EU-Gipfel an der Elfenbeinküste. Die Forderungen des Berichts fließen dann in ein gemeinsames Arbeitspapier der EU und Afrikas ein. Nach der Unterzeichnung im nächsten Jahr können die beiden Kontinente politisch, wirtschaftlich und sozial noch ein Stück enger zusammenrücken. 2017 sind zehn Jahre seit der Verabschiedung der gemeinsamen Afrika-EU-Strategie vergangen. Weitere Informationen: Büro Neuser +32 228 47892 und Jan Rößmann +473 930 060 (Pressesprecher)