14.11.2017

Weckruf zu Bildung und Kultur

„Das jetzt von der EU-Kommission veröffentlichte Papier zu Bildung und Kultur enthält in vielerlei Hinsicht die beste und ambitionierteste Strategie, die seit Jahren auf EU-Ebene zu beiden Politikbereichen verfasst wurde“, kommentiert die SPD-Europaabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung, Petra Kammerevert. Im Kern fordere die Kommission die Schaffung eines Europäischen Bildungsraums, in dem EU-weit eine flächendeckende frühkindliche Erziehung ab drei Jahren gewährleistet und die Schulabbrecherquote letztlich auf 5 Prozent gesenkt werde, jeder Sekundarschüler neben seiner Muttersprache zwei Fremdsprachen gut beherrscht, im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich bereits bestehende Bildungslücken wirksam bekämpft und Studienabschlüsse sehr viel stärker automatisch zwischen EU-Ländern anerkannt würden. „Besonders freut mich, dass die EU-Kommission das Mobilitätsprogramm ERASMUS+ in allen Teilen so stärken möchte, dass es bis 2025 zu einer Verdoppelung der Teilnehmerzahlen kommen soll und mit dem Programm verstärkt benachteiligte Menschen angesprochen werden. Wenngleich man sich hier noch mutigere Schritte vorstellen kann, ist das ein Schritt in die richtige Richtung“, meint Petra Kammerevert. Schließlich wolle die Kommission mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung Schlüsselkompetenzen bis 2018 neu justieren und dabei auch Richtwerte für digitale Fähigkeiten vorgeben. Zudem lasse das Papier in zweierlei Hinsicht einen Politikwechsel erkennen. Spielten Bildung und Kultur bislang in europäischer Politik eine eher untergeordnete Rolle, sollen sie künftig als Schlüsselpolitiken der Union gelten. Darüber hinaus wird stärker anerkannt, dass in der Bildung nicht nur darum gehen kann, einer Beschäftigungsfähigkeit zu dienen. „Neu ist, dass die Kommission erkennt, dass die Schaffung einer europäischen Identität pro-aktiver angegangen werden muss und dies nur über Bildung und Kultur gelingen kann. In diesem Ansinnen sollten wir Europaparlamentarier die Kommission unbedingt unterstützen. Ziel muss es sein, jedem Einzelnen die notwendigen Instrumente an die Hand zu geben um sich selbst eine sichere Zukunft in der EU zu bauen und sich aktiv an einer europäischen Gesellschaft zu beteiligen“, fordert Petra Kammerevert. Weitere Informationen: Büro Kammerevert +32 228 47554 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)