16.01.2018

Verbindliche Regeln gegen Abfall dringend nötig

Die Europäische Kommission stellt am Dienstag, 16. Januar 2018, ihre lange erwartete Strategie gegen Plastikmüll als Teil des Kreislaufwirtschaftspakets vor. Tiemo Wölken, SPD-Europaabgeordneter und Mitglied des Umweltausschusses, fordert konsequente Maßnahmen: „Wir müssen das Plastik möglichst nah an der Quelle reduzieren, da Aufräumarbeiten in den Weltmeeren nur einen kleinen Teil des Plastiks wieder einsammeln können - hier muss die Abfallhierarchie umgesetzt werden.“ Die Abfallhierarchie gilt bereits seit 2008 und sieht in absteigender Priorität vor, Abfall zu verhindern, Plastikprodukte wiederzuverwerten, Abfall zu recyclen, und erst als letzte Maßnahmen daraus Energie zu gewinnen oder (sicher) zu deponieren. Nach Zahlen der Kommission landet aktuell jedoch 70 Prozent des in der EU produzierten Plastikmülls auf Müllkippen oder wird verbrannt. Das hat erhebliche Treibhausgasemissionen und die Vermüllung der Weltmeere zur Folge, worauf das Europäische Parlament in einer Entschließung zur internationalen Meerespolitik am Dienstag in Straßburg hinwies. Handeln sei dringend geboten, so Tiemo Wölken: „Was für die Umwelt nicht gut ist, schadet auch dem Menschen: Unter anderem sollten wir nicht vergessen, dass Mikroplastik am Ende wieder auf unserem Teller landet, und zwar in Verbindung mit giftigen Stoffen, die es anzieht.“ Mikroplastik in Kosmetikprodukten könne verboten werden, mache allerdings nur einen kleinen Teil des Mikroplastiks aus, das in den Meeren landet. Tiemo Wölken fordert stärkere Vorgaben, um Wiederverwertung zu vereinfachen und verpflichtend zu machen: „Wir brauchen klare Anforderungen an Ökodesign. Dort wo umweltfreundlichere Stoffe verwendet werden können, muss Plastik ersetzt werden. Auch das Recycling muss vereinfacht und EU-weit harmonisiert werden, um Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Entsorgungs- und Recyclingbetrieben eine klare Orientierung zu geben. Der Joghurt mit Pappverpackung, in Plastikbecher und mit Aluminiumdeckel, der kann auch anders verpackt werden, sodass er einfacher wiederzuverwerten ist.“ Auch die Entsorgung von Schiffsabfällen in Häfen, die wegen der beträchtlichen Menge an Abfällen ebenfalls wichtig ist, müsse harmonisiert werden. Weitere Informationen: Büro Wölken +32 228 45431 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)