19.10.2018

Unterwanderung der europäischen Bauernschaft

Laut Medienberichten in dieser Woche haben Monsanto und andere Glyphosat-produzierende Unternehmen Lobby-Agenturen dafür bezahlt, in acht europäischen Ländern sogenannte Graswurzelbewegungen zu gründen. Diese Basisbewegungen machen den Eindruck, als wären sie von Landwirtinnen und Landwirten gegründet worden. Dahinter verbergen sich aber die Image-BeraterInnen von mindestens zwei Lobby-Unternehmen, die über die geschaffenen Kanäle die Interessen von Monsanto & Co vertreten. „Der Fall macht deutlich, dass Monsanto mit allen Mitteln Glyphosat reinwaschen will. Dabei haben aktuelle Studien deutlich gemacht, dass der Wirkstoff eine Gefahr für Bestäuber darstellt und laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung wahrscheinlich krebserregend ist“, so die SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl. „Wir, als Volksvertreterinnen und Volksvertreter, werden zukünftig ganz genau prüfen müssen, welche Forderungen tatsächlich von unserer Bauernschaft kommen und welche nicht. Ich empfehle allen, aber insbesondere unseren Landwirtschaftsverbänden, von Organisationen, die mit einem Etikettenschwindel die Bauernschaft bewusst unterwandern, Abstand zu halten und sich nicht als Botschafter eines multinationalen Pestizidherstellers missbrauchen zu lassen“, fordert die Agrarexpertin und Mitglied des PEST-Sonderausschusses Maria Noichl. Der Sonderausschuss für das Genehmigungsverfahren der EU für Pestizide (PEST) arbeitet aktuell an seinem Abschlussbericht. In dem Ausschuss wurden auch die sogenannten Monsanto Papers kritisch diskutiert. Diese machten deutlich, dass das Unternehmen wissenschaftliche Studien zur Bewertung von Glyphosat gefälscht hat. Weitere Informationen: Büro Noichl +32 228 47 157 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)