14.11.2018

Politisch, weiblich und emanzipatorisch

„Mit Benedikt Erlingssons Werk konnte sich eine Ko-Produktion durchsetzen, die nicht nur innovativ und kreativ wertvoll ist, sondern vor allem sehr politisch, weiblich und emanzipatorisch“, kommentiert Petra Kammerevert, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung, die Verleihung des LUX-Filmpreises am Mittwoch, 14. November 2018 in Straßburg. „Der Film bringt den Zuschauerinnen und Zuschauern viele politisch relevante Kontroversen wie den Klimawandel näher und zieht sie auf humorvolle Art und Weise in seinen Bann. Neben den Bezügen zu politischen Fragestellungen kann der Film auch als eine Hommage an das Motto der Europäischen Union 'In Vielfalt geeint' verstanden werden - insbesondere durch den humoristischen Einbezug isländischer und ukrainischer Musiker." Die isländisch-ukrainische Ko-Produktion ist eine Mischung aus Drama, Komödie, Thriller und fabelhaften Einflüssen. Im Mittelpunkt des Films steht die 50-jährige Umweltaktivistin Halla, gespielt von Halldóra Geirhardsdóttir, die durch waghalsige Sabotageakte am isländischen Stromnetz gegen eine Aluminiumfabrik protestiert und deshalb in den Fokus staatlicher Ermittlungen gerät. Als sich ihr plötzlich die längst aufgegeben geglaubte Möglichkeit, ein Mädchen aus einem ukrainischen Waisenhaus zu adoptieren, erneut eröffnet, zögert sie in ihrem Aktivismus. „Diese moderne Fabel ist gekennzeichnet von höchstpolitischen Motiven die jeden unausweichlich berühren. Die globale Erwärmung kann ohne gemeinsame Anstrengungen nicht aufgehalten werden und Demokratien sollten zum Vorteile aller Lösungen für die globalen Probleme finden,“ sagt die Vizepräsidentin des Europäischen Parlamentes Evelyne Gebhardt, verantwortlich für den LUX-Filmpreis. „Der Film führt uns allen vor Augen, wie komplex die gesellschaftlich drängenden Fragen unserer Zeit sind: Globalisierung und global wirkende Konzerne, Transparenz der Regierenden gegenüber Bürgerinnen und Bürgern und Umweltschutz. Als europäisches Werk lädt „Gegen den Strom“ zum Nachdenken darüber ein, was der Kampf einer einzelnen Person über das Europa von morgen aussagt und wo wir in Zukunft Prioritäten setzen wollen“. Der LUX-Filmpreis wird zum zwölften Mal verliehen. Der Preis soll die kulturelle Vielfalt und die Kreativität des europäischen Kinos fördern, europäische Werke einem breiteren Publikum zugänglich machen und gesellschaftliche Debatten anregen. Neben „Gegen den Strom“ standen in diesem Jahr Mila Turajilićs „The Other Side of Everything“ (Serbien) und Wolfgang Fischers „Styx“ (Deutschland/Österreich) in der engeren Auswahl. Die drei Finalisten-Filme erhalten finanzielle Förderung für die Untertitelung in die 24 Amtssprachen der Europäischen Union. Der Gewinnerfilm erhält zusätzlich Unterstützung für die Erstellung einer Fassung für hör- und sehbehinderte Menschen sowie für transnationales Marketing. Für weitere Informationen: Büro Kammerevert +32 2 28 47554, Büro Gebhardt +32 2 28 45466 und Hannah Cornelsen +33 388174770 (Pressereferentin)