13.09.2017

Nachhaltige Waldnutzung für Klimaschutz essentiell

Rund 42 Prozent der Fläche in der EU ist von Wäldern bedeckt, die jährlich etwa 10 Prozent der Treibhausgasemissionen aufnehmen. „Wälder spielen als Kohlenstoffspeicher eine bedeutende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Die Wälder Europas können aber nicht Verbesserungen in anderen Sektoren ersetzen“, sagt der SPD-Klimaexperte Jo Leinen nach der Abstimmung des Parlamentes über die Verordnung über die Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft. Schon jetzt versuchten EU-Mitgliedstaaten durch geplante Aufforstungen die eigenen Klimaziele abzusenken. „Mehr Wald darf nicht bedeuten, dass in anderen Sektoren weniger gemacht werden muss. Nachhaltige Waldnutzung und das Reduzieren von Klimagasen müssen Hand in Hand gehen. Um die internationalen Klimaziele zu erreichen brauchen wir Anstrengungen in jedem Sektor, ob Verkehr, Energie oder Landwirtschaft. Ein gutes Waldmanagement muss gleichzeitig dafür sorgen, dass die Kohlenstoffsenken in Europa größer werden“, sagt Jo Leinen. „Der Einbezug der Wald- und Landnutzung in die Klimabilanz der EU-Mitgliedstaaten ist ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung des Pariser Abkommens“, so Jo LEINEN. Der Umweltausschuss hatte ein transparentes und faktenbasiertes Verbuchungssystem gefordert, um die Auswirkungen der Forst- und Landwirtschaft auf das Klima nachzuvollziehen. Jo Leinen sieht die Parlamentsposition nach der Abstimmung nun geschwächt. Eine intensive Waldnutzung habe sowohl positive als auch negative Folgen für das Klima. „Wir dürfen uns nicht in die Tasche lügen. Wenn durch die intensive Bewirtschaftung des Waldes am Ende mehr Emissionen entstehen, als aufgenommen werden, ist dem Klima nicht geholfen“, kritisiert Jo Leinen. Die EU-Verordnung gibt vor, dass Mitgliedstaaten bilanzieren müssen, wie sich der Waldbestand verändert. Das Ziel bis 2030 lautet, dass die Landnutzung nicht mehr Treibhausgasemissionen erzeugen darf, als durch die Wälder aufgenommen werden kann. Die Mitgliedstaaten werden sich voraussichtlich während der Umweltratssitzung am 13. Oktober 2017 auf eine Position einigen, um danach mit dem Parlament in Verhandlungen zu treten. Weitere Informationen: Büro Leinen +33 3881 77842 und Jan Rößmann + 32 473 86 45 13