21.03.2018

Monsanto-Übernahme bringt Agrarmarkt in Schieflage

Die SPD-Europaabgeordnete und Agrarexpertin Maria Noichl warnt vor negativen Folgen für den Agrarmarkt bei Übernahme des amerikanischen Saatgut-Spezialisten Monsanto durch den deutschen Chemie- und Pharmakonzern Bayer. Die EU-Kommission hatte die Fusion am Mittwoch, 21. März, unter Auflagen genehmigt. „Der Zusammenschluss würde zur Entstehung des weltweit größten Anbieters von Pflanzenschutzmitteln und einer weiteren Konzentration des Saatgutmarktes führen. Der Markt für Agrarchemie käme so in eine gefährliche Schieflage. In einem derart sensiblen Bereich braucht es transparenten Wettbewerb, um Ernährungssicherheit und einen fairen Zugang für die weltweite Landwirtschaft sicherzustellen. Die europäische Fusionskontrollverordnung muss daher Zusammenschlüsse solchen Ausmaßes eigentlich verhindern“, erklärt die SPD-Agrarsprecherin Maria Noichl. Um die Genehmigung für die Übernahme zu bekommen, hat sich Bayer im Gegenzug unter anderem verpflichtet, fast sein gesamtes weltweites Geschäft für Saatgut einschließlich der Forschung an BASF zu verkaufen. „Der Verkauf des Saatgutgeschäfts an den sechstgrößten Agrochemie-Hersteller BASF trägt kaum zur Entschärfung der Konzentration bei. Aktuelle Studien zeigen, dass der Preisanstieg im Saatgutmarkt mit der Konzentration der Anbieter in diesem Bereich zusammenhängt. Auch vor diesem Hintergrund müssten bei den Wettbewerbshütern der EU-Kommission alle Alarmglocken schrillen“, erklärt die Agrarexpertin, die auch im neu gebildeten Sonderausschuss zu Genehmigungsverfahren für Pestizide im Europaparlament sitzt. Weitere Informationen: Büro Noichl +32 228 47157 und Angelika Pentsi +32 473 930 060 (Pressesprecherin)