26.04.2018

Mehr Fairness und Transparenz auf Online-Plattformen

Die Regeln für Online-Plattformen wie Amazon, Google Play oder Booking.com sollen sowohl für kleinere Händlerinnen und Händler als auch für Verbraucherinnen und Verbraucher fair gestaltet sein. So lautet der Anspruch des Vorschlags der EU-Kommission vom Donnerstag, 26. April, für eine Verordnung zu Online-Plattformen. Mit der wachsenden Bedeutung der Plattformen bleibt kleineren Anbietern derzeit oft nur übrig, sich den Bedingungen der Internet-Giganten zu beugen. „Wir brauchen faire und transparente Regeln für einen digitalen Binnenmarkt, damit Verbraucherinnen und Verbraucher aus einer Vielzahl unterschiedlicher Angebot wählen können. Vor allem muss die Europäische Union unterbinden, dass die eigenen Produkte eines Plattformbetreibers stets oben gelistet werden“, so Evelyne Gebhardt, Mitglied des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz. „Die Transparenz von Algorithmen der Internet-Giganten lässt zu wünschen übrig, gleichzeitig nehmen sie einen zunehmend wichtigen Raum in unseren alltäglichen Kaufentscheidungen ein“, so Martina Werner, Mitglied im Industrieausschuss des Europäischen Parlaments. „Der Kommissionsvorschlag hilft dabei, die öffentliche Kontrolle und Fairness auf Online-Marktplätzen sicherzustellen. Die neue EU-Beobachtungsstelle für Algorithmen kann ein erster Schritt zu einem echten Algorithmen-TÜV sein, der angesichts des dramatischen Einflusses, nicht nur auf die Kaufentscheidungen vieler Menschen, zunehmend notwendig ist.“ Kritisch sieht Evelyne Gebhardt den Vorschlag der Europäischen Kommission, Regeln für die außergerichtliche Streitbeilegung zwischen Händlern und Plattformbetreibern den Marktteilnehmern zu überlassen. „Unsere Erfahrung zeigt: Eine Selbstregulierung bei der außergerichtlichen Streitbeilegung kann nicht funktionieren und ist zum Nachteil für Verbraucherinnen und Verbraucher. Hier sind verbindliche Regeln durch den Gesetzgeber vonnöten. Die EU-Kommission muss an diesem Punkt nachlegen.“ Weitere Informationen: Büro Gebhardt +32 2 28 37466, Büro Werner +32 228 47782 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)