30.01.2018

Industrie stärker in die Pflicht nehmen

Anlässlich des Besuchs der deutschen Umweltministerin Barbara Hendricks am Dienstag, 30. Januar 2018, in Brüssel fordern die SPD-Europaabgeordneten Ismail Ertug und Tiemo Wölken, im Kampf gegen Luftverschmutzung die Industrie stärker in die Pflicht zu nehmen. Hendricks spricht ebenso wie Vertreter aus weiteren Mitgliedstaaten mit dem EU-Umweltkommissar Karmenu Vella über zu hohe Stickoxidwerte in Städten. „Wenn wir die drastischen gesundheitlichen Auswirkungen reduzieren und gleichzeitig Fahrverbote vermeiden wollen, dann müssen wir den Diesel sauber bekommen“, sagt Ismail Ertug, verkehrspolitischer Sprecher der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament. „Der Untersuchungsausschuss zum Abgasskandal hat eindeutig gezeigt, dass es technisch machbar ist, Dieselautos so zu bauen, dass sie die Grenzwerte einhalten. Allein mit Software-Updates ist es aber nicht getan, und auch eine Nachrüstung der Hardware kann nur eine kurzfristige Lösung sein. Mittel- und langfristig müssen wir die Transformation hin zu Niedrig- und Nullemissionsfahrzeugen schaffen. Dadurch würde sich das Problem lokaler Emissionen von selbst erledigen. Hier ist neben der Politik aber vor allem die Industrie in der Pflicht.“ Tiemo Wölken, Mitglied im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments, weist auf die gesundheitlichen Folgen der hohen Stickoxidbelastung hin: „Hier geht es um den vorzeitigen Tod zehntausender Menschen. Vor allem Kinder und ältere Mitbürger leiden unter einer hohen Schadstoffbelastung in der Luft. Wir müssen die Stickoxidbelastung in den europäischen Städten senken. Das betrifft natürlich den Straßenverkehr, in Hafenstädten aber auch den Schiffsverkehr.“ Nach einer Studie der Europäischen Kommission wären die Maßnahmen zur Reduktion der Luftschadstoffe deutlich günstiger als die gesellschaftlichen Folgekosten, die entstünden, wenn nicht gehandelt würde. Weitere Informationen: Büro Ertug +32 228 37547, Büro Wölken +32 228 38431 und Angelika Pentsi +32 473 930 060 (Pressesprecherin)