19.12.2017

Größter Verschmutzer stärkt Klimaschutz

Mit dem Start des landesweiten Emissionshandels am Dienstag, 19. Dezember 2017, setzt China die Segel im internationalen Klimaschutz neu. „Als größter Verursacher von schädlichen Klimagasen zeigt China seinen Willen, einen ernstgemeinsten Beitrag zum Pariser Abkommen zu leisten. In Zeiten von Klimaskeptikern wie US-Präsident Donald Trump wird das dem internationalen Klimaschutz Auftrieb geben”, sagt Jo Leinen, SPD-Klimaexperte aus dem Umweltausschuss des Europäischen Parlamentes. Der Kohlenstoffmarkt wird stufenweise eingeführt. „Dieser Schritt zeigt Pekings neue Entschlossenheit beim Klimaschutz“, so Jo Leinen, Vorsitzender der China-Delegation des Europäischen Parlamentes. „Chinas Plan erhöht den Druck auf andere Länder, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen und Unternehmen an den Umweltkosten zu beteiligen. Damit werden die Karten beim Klimaschutz neu gemischt. Das Ziel eines weltweiten Kohlenstoffmarktes rückt näher." „Die Euopäische Union sollte ihre Zusammenarbeit mit China in diesem Bereich weiter ausbauen und das Land dabei unterstützten, den Kohlenstoffmarkt auf weitere Sektoren auszuweiten“, sagt Jo Leinen. „Am Ende solch einer Partnerschaft sollte die Verknüpfung beider Systeme stehen. Das wäre ein wichtiger Schritt, um die Wettbewerbsbedingungen anzugleichen, vor allem für handelsintensive Industriezweige. Durch die Anstrengungen Chinas wird es auch für die EU einfacher, neue Klimaauflagen für die Industrie einzuführen." Die chinesische Regierung hat am Dienstag, 19. Dezember 2017, einen Plan zur stufenweisen Einführung eines Emissionshandels vorgestellt. Zunächst sollen Zertifikate an Energieunternehmen ausgegeben werden, der Handel mit den Papieren und die Ausweitung auf andere Branchen sollen in den nächsten zwei Jahren folgen. Bereits seit 2013 erprobt China den Emissionshandel in sieben Pilotstädten und -regionen. Allein in der Provinz Guangdong deckt das Pilotprojekt eine Wirtschaftsleistung und die Menge an Emissionen ab, die mit Deutschland vergleichbar ist. Weitere Informationen: Büro Leinen +32 228 45842 und Jan Rößmann + 32 473 86 45 13