15.06.2011

"Gefragt sind klare Handschrift und visionäre Kraft"

Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments gibt grünes Licht für Mario Draghi als neuen Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mit großer Mehrheit hat der Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments am Mittwoch der Nominierung von Mario Draghi als neuen Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) zugestimmt. Der Italiener soll im Oktober die Nachfolge von Jean-Claude Trichet antreten. Dazu erklärte der SPD-Europaabgeordnete und Fraktionssprecher für Wirtschaft und Währung, Dr. Udo Bullmann: "Mario Draghi hat bei seiner Anhörung im Wirtschaftsausschuss keine Zweifel an seiner fachlichen Eignung gelassen. Wir erwarten, dass der zukünftige EZB-Präsident sein Amt unabhängig ausübt und weder vor Finanzmarktakteuren noch nationalen Regierungen kuscht. Draghi besitzt die entsprechenden Qualitäten und kennt das Bankgeschäft." Udo Bullmann weiter: "Europa braucht eine Zentralbank, die mit klarer Handschrift und visionärer Kraft dazu beiträgt, die gegenwärtige Krise zu überwinden. Dafür bedarf es einer der Situation in der Eurozone angemessenen monetären Politik." Nach Ansicht des SPD-Europaabgeordneten geht es deshalb bei den anstehenden monetären Dialogen zwischen EZB und EU-Parlament um mehr, als den Austausch von technischer Expertise. "Im Mittelpunkt wird die Frage stehen, wie das Vertrauen in die Märkte gestärkt und die Krise mit Hilfe von Führungsstärke bewältigt werden kann", so der Wirtschaftsexperte abschließend.