26.10.2022

"EU muss vorlegen, damit andere folgen“

UN-Bericht zur Weltklimakonferenz

Das Klimasekretariat der Vereinten Nationen stellt heute in Bonn seine Einschätzung zu den Klimaschutzplänen der einzelnen Staaten vor - in Vorbereitung auf die kommende Weltklimakonferenz in Ägypten. Delara Burkhardt, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten, wird an der 27. UN-Klimakonferenz von Montag, 14. bis Freitag, 18. November im ägyptischen Scharm El-Scheich, teilnehmen (COP27):

„Auf der vergangenen Klimakonferenz in Glasgow hatte sich die Weltgemeinschaft noch darauf geeinigt, dass alle Staaten ihre Klimapläne mit Blick auf das Einhalten des 1,5-Grad-Ziels bis zur diesjährigen Klimakonferenz in Scharm El-Scheich überarbeiten. Dem ist bisher kaum ein Land nachgekommen. Es ist daher wenig überraschend, dass das UN-Klimasekretariat nun ein verheerendes Bild zum Stand der weltweiten Klimapolitik zeichnet.

Die EU darf in Scharm El-Scheich nicht mit leeren Händen erscheinen. Die Staatengemeinschaft muss zeigen, welche Fortschritte der europäische Green Deal für die Klimapolitik bewirken kann. Allein mit dem Paket zur Energie-Unabhängigkeit von Russland, RepowerEU, und dem CO2-Einsparungspaket Fit for 55 können wir mehr als 60 Prozent CO2-Reduktionen erreichen - statt der bisher geplanten 55 Prozent.* Allerdings verweigert sich die EU-Kommission noch, die internationalen Klimaverpflichtungen der EU anzupassen. Wir können als EU von anderen Staaten aber nur mehr Anstrengungen einfordern, wenn wir selber vorlegen. Die EU muss wieder zum Vorreiter der internationalen Klimapolitik werden, damit andere folgen!

Um die riesige Klimaschutz-Lücke zu schließen, wird mehr finanzielle Unterstützung für die besonders vom Klimawandel betroffenen Staaten nötig sein. Die Industrienationen müssen endlich ihre internationalen Finanzzusagen einhalten und den Weg frei machen für einen Finanzierungsmechanismus, der klimabedingte Schäden behebt und gegen Verluste der ärmsten und am stärksten vom Klimawandel betroffenen Staaten hilft. Die Klimakrise lässt sich nur durch internationale Solidarität lösen.“

*Quelle: Angaben von Climate Analytics gGmbH