26.07.2018

EU-Kommission muss Tricksereien unterbinden

Die EU-Kommission hat Medienberichten zufolge Hinweise auf neue Abgasmanipulationen durch Autohersteller. Mit Nachdruck hatten die Automobilhersteller sich dafür eingesetzt, dass es eine prozentuale Schadstoff-Absenkung anstelle von absoluten Grenzwerten geben soll, was laut den Berichten den Herstellern neue Tricks ermöglicht. "Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten sehen die prozentuale Schadstoff-Absenkung für Autos grundsätzlich skeptisch“, so Ismail Ertug, verkehrspolitischer Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament. „Die EU-Kommission muss jetzt sicherstellen, dass die Automobilhersteller nicht ein weiteres Mal mit Tricksereien durchkommen. Die Kommission muss schnellstmöglich deutlich machen, welcher Umrechnungsfaktor von den alten Werten auf die neuen WLTP-Werte gilt, um weiteren Betrügereien vorzubeugen. In Zukunft sollten Tests unter realistischen Fahrbedingungen eingesetzt werden, um Betrug von vorneherein zu verhindern. Sollten sich die Manipulationsvorwürfe bestätigen, unterstreicht das abermals, wie wichtig ambitionierte CO2-Reduktionsziele für das Jahr 2030 sind.“ Das Plenum des Europäischen Parlaments wird im Herbst 2018 voraussichtlich über neue CO2-Grenzwerte für Autos abstimmen. Verbindlich gilt ab dem 1. September 2018 bereits für alle Fahrzeuge das Prüfverfahren WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure). Dieser Test orientiert sich stärker am tatsächlichen Fahrverhalten als ältere Messmethoden. "Die Kundinnen und Kunden der europäischen Automobilhersteller erwarten, dass Sie sich auf die Verbrauchs- und Emissionswerte verlassen können. Manipulationen sind inakzeptabel im Sinne von Verbraucher- und Umweltschutz“, so Tiemo Wölken, Mitglied im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments. „Um das Risiko von falschen Verbrauchs- und Emissionswerten zu minimieren, gibt es im noch laufendem Beratungsverfahren zu den neuen Regeln mehrere Möglichkeiten: Die Werte des neuen WLTP-Prüfverfahren müssen unter echten Fahrbedingungen überprüft werden, durch mobile Testgeräte oder reale Testfahrten. Zudem muss die Europäische Union verbindlich festlegen, dass die real gemessenen Werte nur bis zu einem bestimmten Prozentwert über denjenigen der WLTP-Werte liegen dürfen." Weitere Informationen: Büro Ertug +32 228 37547, Büro Wölken +32 228 37431 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)