17.01.2018

Erneuerbare Energien ausbauen - aber nachhaltig

Geht es nach dem Europäischen Parlament soll bereits ab 2021 kein Palmöl mehr als Biokraftstoff benutzt werden. Stattdessen müsse in den nächsten Jahren auf fortschrittliche Biokraftstoffe aus Abfallprodukten und vor allem auf die Elektromobilität umgeschwenkt werden. „Das Europäische Parlament stellt die richtigen Weichen, um den Verkehrssektor klimatauglich zu machen“, so Jo Leinen zuständiges Mitglied im Umweltausschuss nach der Plenarabstimmung für die neuen EU-Regeln. Das Parlament fordere ein Umdenken im Verkehrsbereich. „Die EU-Biokraftstoffpolitik der letzten Jahre hat Abholzungen in Drittstaaten befördert. In Südostasien und Afrika müssen für Palmöl-Plantagen Wälder weichen. Damit ist dem Klima nicht geholfen. Palmöl als Biosprit hat in der EU ausgedient." Das Europäische Parlament hat am Mittwoch, 17. Januar 2018, die Richtlinie zur Förderung Erneuerbarer Energien beschlossen. Dabei spielte das Thema Bioenergie aus Land- und Forstwirtschaft eine wichtige Rolle. „Wir brauchen ehrgeizige Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energiequellen und zugleich Vorkehrungen, damit dies nachhaltig geschieht“, sagt Jo Leinen. Auf dem Wärmemarkt kommt der größte Anteil der Erneuerbare Energien aus der Biomasse. Ein Antrag der Sozialdemokraten und der Grünen sollte die Nachhaltigkeitskriterien für Biomasse schärfen. „Liberale und Konservative haben offenbar keine Bedenken, die Verbrennung unserer Wälder als erneuerbar zu deklarieren. Treibhausgasemissionen werden so nicht eingespart“, bedauert Jo Leinen die ablehnende Haltung des Europaparlaments. „Wälder haben als Kohlenstoffsenken und als Lebensraum für wichtige Tierarten eine ganz besondere Bedeutung. Man darf den Rohstoff Holz nicht verschwenden und einfach verfeuern. Abfallprodukte der Holzwirtschaft können dagegen auf dem Energiemarkt genutzt werden.“ Die Nachfrage nach Holzpellets und Hackschnitzel für die Wärmeerzeugung werde wachsen. „Es besteht die Gefahr, dass die EU-Richtlinie den Holzeinschlag befördern wird, um den Bedarf zu decken - nicht nur in Europa“, befürchtet Jo Leinen. Am 30. November 2016 hatte die Europäische Kommission ein Gesetzespaket zur Umsetzung der Europäischen Energieunion vorgelegt. Ein Element ist die Überarbeitung der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie für das Jahrzehnt 2021 bis 2030. Die EU-Mitgliedstaaten haben sich auf der Sitzung der Energieminister am 18. Dezember 2017 auf eine Position geeinigt. Damit können die Verhandlungen zwischen Parlament, Rat und Kommission in den nächsten Wochen beginnen. Weitere Informationen: Büro Leinen +33 3881 75842 und Jan Rößmann + 32 473 86 45 13