17.12.2018

Entscheidung für Nachhaltigkeit muss fallen

„Das kommende Jahr 2019 ist immens wichtig für die europäische Fischerei. Dem müssen die Ministerinnen und Minister bei ihren Entscheidungen zu den Fangquoten Rechnung tragen“, fordert die SPD-Fischereiexpertin Ulrike Rodust vor dem Ratstreffen für Landwirtschaft und Fischerei am Montag, 17. Dezember 2018 und Dienstag, 18. Dezember, in Brüssel. „Wir befinden uns auf der Zielgeraden – wie mit der EU-Fischereireform beschlossen — bis 2020 alle Bestände in Europa auf nachhaltigem Niveau zu befischen. Für den Atlantik und die Nordsee ist das zu schaffen, wenn die Ministerinnen und Minister jetzt alle an einem Strang ziehen“, so Ulrike Rodust. Schließlich ließen sich hier erhebliche Fortschritte verzeichnen: 53 Bestände in der EU werden bereits auf dem Niveau des höchstmöglichen Dauerertrags (maximum sustainable yield - MSY) befischt. Vor zehn Jahren waren es gerade einmal 5 und im Jahr 2017 erst 44 Bestände. Bei einer Befischung auf diesem Niveau kann die Fischwirtschaft die größtmögliche Menge Fisch entnehmen, die eine gesunde Bestandsgröße gewährleistet. Die Fischer behalten so eine rentable Lebensgrundlage. „Ab dem 1. Januar 2019 gilt für alle EU-Fischereiflotten in vollem Umfang die sogenannte Anlandeverpflichtung: Alle Fänge von regulierten, kommerziell genutzten Arten müssen dann einschließlich der Beifänge an Bord geholt, angelandet und auf die jeweiligen Quoten der einzelnen EU-Mitgliedstaaten angerechnet werden. Rückwürfe von nicht erwünschtem Beifang sind also nicht mehr zulässig. Bei der Berechnung der Fangmengen für 2019 sind deshalb die bisherigen Rückwürfe oder unerwünschten Fänge enthalten“, erläutert Ulrike Rodust. Die Entscheidungen der Fischereiministerinnen und -minister werden auf Grundlage eines Vorschlags der Europäischen Kommission und von Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) getroffen. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, für 62 Bestände die Fangquoten zu erhöhen oder unverändert zu lassen, für 22 sollen die Quoten im kommenden Jahr geringer ausfallen und für fünf Bestände schlägt die Kommission neue Quoten für Beifänge auf niedrigem Niveau vor. Weitere Informationen: Büro Rodust +32 2 28 45502 und Jan Rößmann +32 473 864 513 (Pressesprecher)