11.10.2017

Effizienzpotentiale im Gebäudesektor ausschöpfen

Moderne Technologien für mehr Effizienz: Die Energiebilanz von Gebäuden soll besser werden, dafür haben sich die Sozialdemokraten am Mittwoch, 11. Oktober, im Industrieausschuss des Europäischen Parlaments stark gemacht. Der Ausschuss fordert die Mitgliedstaaten auf, eine langfristige Renovierungsstrategie zu entwickeln, damit der Gebäudebestand bis 2050 so energieeffizient wie möglich saniert wird. „Im Gebäudesektor kann viel Energie eingespart werden, wenn man es richtig angeht“, sagt Martina WERNER, energiepolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten. „Die Sanierungsrate in der EU ist eindeutig zu niedrig. Momentan werden je nach Mitgliedstaat jährlich nur 0,4 bis 1,2 Prozent des Gebäudebestands renoviert. Wir wollen auch dafür sorgen, dass Gebäude durch moderne Technologien fit für die Zukunft werden.“ Der Gebäudesektor ist mit 40 Prozent Anteil am Gesamtenergieverbrauch der EU der Sektor mit dem größten Energieverbrauch. Damit die Potenziale im Gebäudesektor in Zukunft stärker ausgeschöpft werden, wird die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden überarbeitet. Nichtwohngebäude mit einem hohen Energieverbrauch sollen, wenn es nach dem Industrieausschuss geht, künftig mit Systemen für Gebäudeautomatisierung und -steuerung ausgerüstet werden. Diese Systeme sind in der Lage, den Energieverbrauch kontinuierlich zu überwachen, zu analysieren und anzupassen, sodass viel Energie eingespart wird. „Im digitalen Zeitalter müssen auch größere Nichtwohngebäude in der Lage sein, sich automatisch zu regulieren“, sagt Martina Werner. Ein neuer zentraler Bestandteil der Gebäudeeffizienz-Richtlinie ist die Einbindung der Elektromobilität. Der Industrieausschuss fordert, dass gerade neue Nichtwohngebäude und alle bestehenden Nichtwohngebäude, die bestimmte Kriterien erfüllen, in Zukunft mit einer Ladesäule ausgestattet werden. „Wenn wir es ernst meinen mit der Elektromobilität, müssen wir endlich vorankommen beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Der Durchbruch der Elektromobilität wird ohne verbindliche politische Rahmenbedingungen nicht gelingen“, kommentiert die Energiepolitikerin Martina WERNER. Die Gebäudeeffizienz-Richtlinie ist das erste Dossier, das als Teil des Gesetzespakets „Saubere Energie für alle Europäer“ abgestimmt wird. Wenn es im Plenum des Europäischen Parlaments Ende Oktober keine Einwände gibt, können die Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten und der Kommission umgehend beginnen. Weitere Informationen: Büro Martina Werner +32 228 47782 und Angelika Pentsi +32 473 930 060 (Pressesprecherin)