26.11.2020

Amazon muss zahlen

Internationaler Aufruf am Black Friday

Vorab des morgigen globalen Rabatt-Tages im Einzelhandel „Black Friday“ unterstreichen Jens Geier, Vorsitzender der Europa-SPD und Gaby Bischoff, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Europa-SPD, die Forderungen eines offenen Briefs, den eine internationale Koalition an Amazon-Chef Jeff Bezos gerichtet hat:

Jens Geier: „Make Amazon Pay - so lautet die einfache Forderung der großen europäischen Gewerkschaftsverbände und zivilgesellschaftlicher Gruppen in einem Schreiben, das auch Europaabgeordnete und Abgeordnete nationaler Parlamente unterzeichnet haben. So praktisch das Bestellen über die Plattform auch sein mag: Es gerät dabei in Vergessenheit, wer die Aufträge ausführt und unter welchen Bedingungen. Amazon stand mehrfach für seine mangelhaften Arbeitsbedingungen in der Kritik. Der weltweit größte Versandhändler spart nicht nur am Wohl der Beschäftigten: Mit seiner steuervermeidenden Politik trägt er auch nicht zum Gemeinwesen an den Unternehmensstandorten bei. Es wird Zeit, international mehr Druck auszuüben und Solidarität mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerinnen zu zeigen, die die Last des zunehmenden Online-Handels täglich zu spüren bekommen.“

Gaby Bischoff: „Besonders in der Pandemie hat sich gezeigt: Der Arbeits- und Gesundheitsschutz bei Amazon ist mangelhaft und die Bezahlung schlecht. Von Tarifverträgen will das Unternehmen weiterhin nichts wissen. Die Beschäftigten profitieren nicht von den massiven Gewinnen, die der Konzern erzielt. Amazon ist zum Sinnbild dafür geworden, wie Ausbeutung von Arbeitskräften innerhalb der EU auch heute noch funktioniert. Amazon muss endlich fair bezahlen und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beteiligen - bisher arbeiten die Beschäftigten unter enormen Zeitdruck, die Folgen sind massive körperliche Erschöpfung. Ich erwarte von der Europäischen Kommission, dass sie sich dieser Herausforderung - bessere Arbeitsbedingungen und soziale Absicherung der Plattformbeschäftigen durchzusetzen - endlich annimmt und wie in ihrem Arbeitsprogramm 2021 versprochen, eine europäische Gesetzgebung mit "guter Arbeit für alle" auf den Weg bringt“.

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