17.06.2025

"Menschen auf dem Land haben das Recht zu bleiben"

Abgeordnete fordern EU-Strategie für ländliche Regionen

Rund 25 Prozent der EU-Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten, die über 80 Prozent der Fläche ausmachen. Eine heute verabschiedete Resolution des EU-Parlaments fordert gezielte Investitionen in Verkehr, digitale Infrastruktur, Bildung, Gesundheit und sozialen Zusammenhalt – und ruft nach einem entschiedenen Bekenntnis für ein 'Recht zu bleiben'. Denn Menschen im ländlichen Raum leiden unter Abwanderung, Überalterung, schlechter Anbindung und begrenztem Zugang zu Dienstleistungen.

Sabrina Repp, regionalpolitische Sprecherin der Europa-SPD:

"Niemand soll gezwungen sein, seinen Heimatort zu verlassen, weil es dort keine Zukunft gibt. Wer auf dem Land leben möchte, braucht Zugang zu guten Jobs, schnellem Internet, Mobilität, bezahlbarem Wohnraum, medizinischer Versorgung und Bildung. Dieses Recht auf ein gutes Leben in der eigenen Region muss europaweit stärker geachtet und gefördert werden. 

Unsere Dörfer und Kleinstädte sind Lebensräume, Innovationsorte und demokratische Räume. Sie verdienen eine Politik, die ihre Potenziale ernst nimmt. Gerade jetzt braucht es, lokale Teilhabe und eine öffentliche Infrastruktur, die Perspektiven schafft – für alle Generationen. Kommunen, Vereine, Unternehmen und Bürger:innen entwickeln gemeinsam Projekte, die zu ihrer Region passen. So entstehen Dorfläden, Bürgerbusse, digitale Bildungsangebote oder regionale Wertschöpfungsketten. Wir müssen dafür sorgen, dass diese Projekte einfacher gefördert werden können und sichtbarer werden.  

Der ländliche Raum darf angesichts neuer Aufgaben und Prioritäten für den nächsten EU-Finanzrahmen nicht ins Hintertreffen geraten – er braucht eine starke und verlässliche Perspektive."

Mit dem heutigen Votum fordert das Parlament die EU-Kommission auf, eine umfassende ländliche Strategie für die Zeit nach 2027 vorzulegen und die Belange ländlicher Räume in allen Politikbereichen mitzudenken.