30.11.2023

„Im Öl-Emirat das Ende der fossilen Energien einläuten“

Klimakonferenz in Dubai

Bei der UN-Klimakonferenz in Dubai, der sogenannten COP (Conference of the Parties), werden mehr als 190 Länder von heute bis Dienstag, 12. Dezember 2023, über die Zukunft der Pariser Klimaziele, sowie aktuelle Herausforderungen der globalen Klimapolitik diskutieren.

Delara Burkhardt, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten:
„Die diesjährige Weltklimakonferenz sollte eine der wichtigsten seit dem Beschluss des Pariser Abkommens werden. Erstmals muss die Weltgemeinschaft offiziell darüber Bilanz ziehen, ob sie auf Kurs ist, die 2015 beschlossenen Pariser Ziele zur Treibhausgas-Reduktion, zur Klima-Anpassung und zur Klima-Finanzierung einzuhalten. Es klaffen noch große Lücken auf dem Weg zu den Pariser Klimazielen. Die diesjährige Weltklimakonferenz bietet die Chance, diese Defizite klar zu benennen und gegenzulenken.

Um zum Erfolg zu werden, müsste sich die Weltklimakonferenz auf eine Verdreifachung der Erneuerbaren und Verdopplung der Energieeffizienz bis 2030, ein Bekenntnis zum Ende des fossilen Energiezeitalters ohne Hintertürchen und konkrete Finanzierungszusagen für den neuen Fonds zur Unterstützung von Verlusten und Schäden einigen, um die bereits einsetzenden Folgen des Klimawandels abzufedern.

Dass ausgerechnet im Öl-Emirat das Ende der fossilen Energien eingeläutet werden könnte, klingt allerdings zu schön, um wahr zu sein. Ich habe große Zweifel, ob eine Kursbeschleunigung unter dem Präsidenten der Klimakonferenz, Sultan Ahmed Al Jaber, der zugleich CEO der staatlichen Ölgesellschaft ist, gelingen wird. Medienberichten zufolge soll Al Jaber die COP 28 sogar nutzen wollen, um neue Öl- und Gas-Geschäfte abzuschließen und Entwicklungsländer langfristig an die Lieferung fossiler Energieträger zu binden. Das darf die Weltgemeinschaft nicht durchgehen lassen. Sie darf den Bock nicht zum Gärtner machen.“