11.03.2024

"Folgen der Klimakrise können Europa zerreißen"

EU-Umweltagentur veröffentlicht Klimarisiko-Bericht

Die Europäische Umweltagentur hat heute ihren Bericht über die Klimarisiken für die EU vorgestellt. Am Dienstag wird eine Reaktion der Europäischen Kommission mit Handlungsempfehlungen erwartet, um den Klimarisiken zu begegnen.

Delara Burkhardt, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten:
„Die Folgen des Klimawandels haben das Potenzial, Europa auseinanderzureißen. Konflikte über die Verteilung von Wasser, Energie oder Lebensmitteln innerhalb und zwischen Mitgliedstaaten der EU könnten schon bald die neue Normalität sein. Wenn in Kommunen bis in den Norden Europas hinein die Wasserhähne abgedreht werden müssen, oder Bauern wegen Ernteausfällen auf die Barrikaden gehen, wird der innere Frieden der EU ernsthaft bedroht. Die Bauernproteste in diesem Winter waren nur ein Vorgeschmack dessen, was noch auf uns zukommen könnte.

Die EU und ihre Mitgliedstaaten müssen jetzt handeln oder die Klimakrise wird zur Klimakatastrophe für unseren Kontinent. Neben Treibhausgas-Minderungen muss die Klima-Anpassung endlich ernst genommen werden. Faktoren wie Alter, Geschlecht, Einkommen oder Gesundheitsstatus können Menschen besonders anfällig für die negativen Auswirkungen des Klimawandels machen. Das gleiche Potenzial haben gut gemeinte, aber schlecht gemachte Maßnahmen zur Anpassung. Deshalb müssen vulnerable Personen im Mittelpunkt aller Anpassungsstrategien stehen.

Viele Maßnahmen werden nicht einfach sein und zu gesellschaftlichen Auseinandersetzungen führen. Von der Politik erfordert das einen faktenbasierten, verantwortungsvollen Umgang, um die Gesellschaft nicht weiter zu spalten. Die Konservativen versuchen, Konfliktpotenziale auszunutzen und Bevölkerungsgruppen für die eigene Sache gegeneinander auszuspielen, anstatt an echten Lösungen zu arbeiten, wie die Debatten über die EU-Verordnung zur Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme gezeigt haben. Dabei ist dieses EU-Gesetz so dringend notwendig, um Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft in der EU überhaupt fit für die Zukunft zu machen.“