 In Vorbereitung des Vorschlages zur Langfristplanung der EU-Finanzen erwägt die Europäische Kommission offenbar, das erfolgreiche EU-Bildungsprogramm Erasmus+ grundlegend zu verändern. Nach aktuellen Überlegungen soll sich dies künftig nur noch auf die Förderung von Auslandsaufenthalten konzentrieren. Wichtige Projektförderungen – etwa in den Bereichen Bildung, Jugend und Sport – sollen aus dem Programm ausgegliedert und in einen allgemeinen Wettbewerbsfonds überführt werden. Auch das Europäische Solidaritätskorps, über das jedes Jahr mehr als 20.000 junge Menschen Freiwilligendienste in ganz Europa leisten, droht von den geplanten Änderungen betroffen zu sein. Sabrina Repp, jugend- und bildungspolitische Sprecherin der Europa-SPD: „Was hier im Hintergrund verhandelt wird, läuft auf einen schleichenden Rückbau der eigenständigen Budgets für Jugend und Solidarität hinaus. Dabei sind es gerade diese Programmbereiche, die jungen Menschen in Europa Zugang, Teilhabe und demokratische Bildung ermöglichen – unabhängig vom sozialen Hintergrund. Gerade nach der Pandemie und angesichts wachsender gesellschaftlicher Spannungen ist das Signal, was die Europäische Kommission hier sendet, fatal. Ursula von der Leyens Kommission riskiert hier nicht weniger als das Vertrauen einer ganzen Generation. Wir als Parlament haben das klare Mandat, Erasmus+ inklusiver und gerechter zu gestalten – und das bedeutet, nicht an denjenigen zu sparen, die am meisten profitieren: junge Menschen aus benachteiligten Verhältnissen. Die Programme haben bisher aktiv sozial benachteiligte Jugendliche einbezogen. Durch kompliziertere Zugänge könnten genau diese Gruppen und kleinere Initiativen von den Erasmus-Förderungen ausgeschlossen werden. Zusammen mit der S&D-Fraktion und gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Partnern wird sich die Europa-SPD klar für den Erhalt eigenständiger Budgetlinien für Jugend und Sport einzsetzen." |