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Europa-SPD
05. November 2025

"Internationale Klimapolitik braucht neuen Schwung, aber EU zu schwammig, zu spät, zu ambitionslos"

EU bereitet sich auf Konferenz in Brasilien vor

Von Delara Burkhardt

Am kommenden Montag, 10. November 2025, startet die 30. UN-Klimakonferenz im brasilianischen Belém. Die Konferenz markiert den 10. Jahrestag des Pariser Klimaabkommens. Über 190 Länder werden bis zum 21. November über die Zukunft des Klimaabkommens und der internationalen Klimapolitik verhandeln. Von Donnerstag, 6. November, bis Freitag, 7. November, versammeln sich vor Ort bereits Staats- und Regierungschefs beim sogenannten Leaders Summit, um Impulse für die Konferenz zu setzen.

MdEP Delara Burkhardt, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten:

„Die Weltklimakonferenz in Brasilien wird eine der wichtigsten Klimakonferenzen seit dem Pariser Klimaabkommen. In den vergangenen zehn Jahren haben wir vor allem das Feingedruckte des Regelwerks ausgestaltet. Jetzt geht es um die Umsetzung. Belém muss der Weltklimapolitik für das nächste Jahrzehnt neuen Schwung verleihen und die Lücken schließen, die uns noch vom Ziel der maximalen Erwärmung um 1,5 Grad trennen.

Europa war lange Taktgeber und Brückenbauer im internationalen Klimaschutz. Doch diese Rolle droht die Europäische Union zu verlieren. Die Umweltminister:innen der EU haben es nicht geschafft, sich auf ein konkretes Klimaziel für 2035 zu einigen. So ein Ziel sollten alle Vertragsstaaten des Pariser Klimaabkommens eigentlich schon im Februar einreichen. Die Umweltminister konnten sich lediglich auf einen vagen Zielkorridor verständigen: zu schwammig, zu spät, zu ambitionslos. In Zeiten, in denen die USA in globalen Foren ausfallen und Chinas Klimapläne enttäuschen, muss die EU ihre Vorreiterrolle beibehalten.

In Brasilien müssen bestehende Reduktions-, Finanzierungs- und Naturschutzlücken geschlossen werden. Ohne neue Klimazusagen droht die Erderhitzung weit über katastrophale 2 Grad Celsius zu steigen. Die auf der letzten Weltklimakonferenz zugesagte Klimafinanzierung muss endlich konkret werden. Auch schwergewichtige Schwellenländer, allen voran China, müssen ihren Beitrag leisten. Aus dem Herzen des brasilianischen Amazonasregenwalds muss außerdem ein Zeichen für den Schutz der Wälder gesetzt werden. Ausgerechnet aus der EU kommen dazu aktuell im Zuge der Überarbeitung der EU-Entwaldungsverordnung gemischte Signale.“

Delara Burkhardt

Schleswig-Holstein

Ausschuss für Umweltfragen, Öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucher

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Hannah Cornelsen

Pressesprecherin

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