 Das Europäische Parlament stimmt heute Mittag in Straßburg über die Euro-Einführung Bulgariens ab. Mit dem geplanten Beitritt zum 1. Januar 2026 würde das Land 21. Mitglied der Eurozone. Bulgarien erfüllt laut EU-Kommission und Europäischer Zentralbank die Konvergenzkriterien. Die endgültige Entscheidung liegt dann im Rat. In Bulgarien selbst versuchen rechtsextreme Gruppen, den Beitritt mit Gewalt und Einschüchterung zu verhindern.
Matthias Ecke, stellvertretendes Mitglied im Wirtschaftsausschuss und währungspolitischer Sprecher der Europa-SPD: "Der Beitritt demonstriert wirtschaftlichen Fortschritt und eine tiefere europäische Integration. Nach dem Beitritt zum Schengenraum zu Beginn des Jahres ist die Einführung des Euro der nächste logische Schritt für Bulgarien. Der Euro ist mehr als wirtschaftliche Integration, er steht für Bulgariens gleichberechtigte Zugehörigkeit zur europäischen Gemeinschaft. Der Euro senkt Wechselkursrisiken, stärkt Investitionen und verbessert die Kreditwürdigkeit. Für ein exportorientiertes Land wie Bulgarien ist das ein klarer Vorteil. Auch deutsche Unternehmen profitieren durch stabilere Lieferketten und weniger Bürokratie im Zahlungsverkehr.
Der Euro ist aber auch kein Allheilmittel, erwartbare Preissteigerungen dürfen den sozialen Zusammenhalt nicht gefährden. Bulgarien braucht Marktaufsicht, klare Regeln und Preistransparenz, damit der Euro den Menschen nutzt. Doch die extreme Rechte in Bulgarien setzt lieber auf Einschüchterung und Gewalt. Gerade jetzt braucht es Entschlossenheit und ein klares europäisches Signal.“
Nachdem das EU-Parlament in Straßburg seine Stellungnahme dazu abgegeben hat, entscheidet der Europäische Rat unter Berücksichtigung der Parlamentsposition final, was noch im Juli passieren soll. Die Europäische Zentralbank und die bulgarische Regierung können die Euro-Einführung im Anschluss umsetzen. |