14.07.2023

„Unternehmen müssen bezahlbare Tickets anbieten“

Initiative aus dem EU-Parlament gegen explodierende Konzertpreise

Die S&D-Abgeordneten René Repasi und Lara Wolters fordern EU-Justizkommissar Didier Reynders in einem offiziellen Schreiben auf, explodierende Preise, sogenannte dynamische Preisgestaltung, zu stoppen.

Europäische Musikliebhaber*innen müssen zunehmend tiefer in die Taschen greifen, um Konzerte ihrer Lieblingsbands und Künstler*innen zu besuchen. Mit sogenannter dynamischer Preisgestaltung erhöhen Anbieter*innen wie Live Nation und Ticketmaster die Preise für Konzertkarten, sobald die Nachfrage steigt. Das Vorgehen erinnert an Verkaufsverfahren von Unternehmen für Flugtickets.


René Repasi, Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz:
„Die sogenannte dynamische Preisgestaltung ist intransparent und verbraucherfeindlich. Musikfans bleibt bei diesen Verfahren unklar, wie hoch die Anfangskosten der Eintrittskarten sind und welche Faktoren genau zu den überhöhten Preisen beitragen.

Es gibt keine sinnvolle ökonomische Rechtfertigung für diese Praxis, abgesehen von der Gewinn-Maximierung auf Kosten der Fans. Zudem wird Käufer*innen nicht deutlich, wann und warum die Preise erhöht werden. Konzertbesuche sollten kein Privileg für Reiche sein.

EU-Justizkommissar Didier Reynders muss diese Praxis stoppen, indem wir alle bestehenden EU-Vereinbarungen für Verbraucher*innenschutz und Wettbewerb nutzen und neue Rechtsvorschriften einbringen. Das könnten die Verpflichtung der Unternehmen zur Transparenz der Ticketpreise sein, Festlegungen von Preisobergrenzen oder ein generelles Verbot dieser Praxis. 

Wir haben die erschreckenden Folgen der dynamischen Preisgestaltung in den Vereinigten Staaten beobachtet, wo Kartenpreise für ein Bruce-Springsteen-Konzert auf bis zu 5.000 US-Dollar angestiegen sind. Dynamische Preisstrategien priorisieren den Gewinn monopolistisch agierender Unternehmen vor dem kulturellen Erlebnis der Fans."


Laut EU-Kommission müssen offizielle Abfragen aus dem EU-Parlament innerhalb von sechs Wochen nach ihrer Übermittlung an das betreffende Organ beantwortet werden.