16.01.2024

"Ausstoß um 500 Millionen Tonnen CO2 reduzieren"

Eindämmung klimaschädlicher F-Gase

Die Europa-Abgeordneten haben am Dienstag im Plenum in Straßburg zwei relevante Verordnungen zur Eindämmung klimaschädlicher Gase final beschlossen.

Mit den neuen Regeln wird der Ausstoß von fluorierten Gasen - sogenannten F-Gasen - und anderer ozonschädlicher Substanzen wesentlich genauer reguliert. F-Gase haben laut EU-Kommission eine bis zu 4000-mal stärkere Klimawirkung als CO2, finden aber noch immer in vielen Kühlanlagen und Wärmepumpen Verwendung. Für den Hochlauf der Energiewende müssen die bereits bestehenden klimafreundlichen Alternativen am Markt etabliert werden. Mit den neuen Verordnungen soll im Vergleich zum Business-as-usual-Szenario laut EU-Kommission das Äquivalent von circa 500 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden.


Tiemo Wölken, umweltpolitischer Sprecher der S&D-Fraktion:
"2023 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Klimakrise ist akut und ihre Effekte werden immer drastischer. Die Reduktion des Ausstoßes von F-Gasen und anderen ozonschädliche Substanzen stellt zusammen mit Methan einen sehr wirksamen Hebel dar, um kurzfristig den Treibhauseffekt abzumildern. F-Gase werden aktuell noch in Klimaanlagen, Kühlschränken und Wärmepumpen eingesetzt, es sind jedoch bereits heute natürliche Alternativen verfügbar. Bei diesen Alternativen haben die europäischen Hersteller zudem einen Marktvorsprung gegenüber der Billigkonkurrenz. Die Reduzierung von F-Gasen ist also nicht nur gut für das Klima, sondern auch für die heimische Industrie, da mit den neuen Regeln Planungssicherheit und Investitionsanreize für die natürlichen Alternativen geschaffen werden.

In die Ozon-Verordnung haben wir Sozialdemokrat*innen erfolgreich eine Höchstmenge für Emissionen verhandelt sowie die Verpflichtung für EU-Staaten, einen Zeitplan für das Auslaufen der Mengenbegrenzungen festzulegen. Mit den Verordnungen gegen ozonschädliche Stoffe und F-Gase wird die Europäische Union bis 2050 den Ausstoß von Treibhausgasen voraussichtlich um das Äquivalent von 500 Millionen Tonnen CO2 verringern, was den Menschen und dem Planeten zugute kommt."


Nach Annahme der Verordnungen können die neuen Regeln in Kürze in der EU in Kraft treten.