12.02.2019

Lebensqualität der Menschen erhöhen

Europäisches Parlament fordert ethische Richtlinien für Künstliche Intelligenz

Bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz sollen ethische Richtlinien maßgeblich sein. So fordert es das Europäische Parlament in einer Entschließung, über die das Plenum am Dienstag, 12. Februar 2019, in Straßburg abstimmt.

Algorithmen sollen demnach einem ethischen Kodex unterliegen, transparent arbeiten und rechenschaftsfähig sein. „Je mehr Entscheidungen in alltäglichen Prozessen von Maschinen getroffen werden, desto wichtiger sind klare, transparente und demokratische Regeln. Künstliche Intelligenz muss das Leben der Menschen erleichtern, ohne sie in ihrer Mündigkeit zu beeinträchtigen“, so die Sozialdemokratin Martina Werner, industriepolitische Sprecherin der SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament. Die Entschließung des Parlaments hebt die potentiellen Vorteile Künstlicher Intelligenz hervor. Insbesondere im Transport- und Gesundheitswesen können zuvor rein menschlich geleitete Prozesse von Algorithmen unterstützt und somit präziser und weniger fehleranfällig werden. 

Ein zentrales Thema der Entschließung sind die Folgen der Automatisierung von Arbeit durch Künstliche Intelligenz. „Produktivitätssteigerungen dienen nicht dem Großteil der Menschen, wenn Arbeitsplätze bedroht sind und nur Wenige die Gewinne abgreifen“, kommentiert die Industriepolitikerin Martina Werner. Deswegen fordert das Europäische Parlament die EU-Mitgliedsstaaten auf, in den Industriezweigen, die am meisten von der Automatisierung durch Künstliche Intelligenz betroffen sind, Arbeitsplätze zu erhalten und in die Weiterbildung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu investieren. 

„Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wollen den Fortschritt so gestalten, dass sich dadurch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger erhöht. Keinesfalls dürfen durch die neuen Entwicklungen Existenzen bedroht werden“, so die Europaabgeordnete Martina Werner. „Künstliche Intelligenz ist keine Science-Fiction, sondern Gegenwart und unmittelbare Zukunft. Wenn wir wollen, dass diese Technologie im Sinne der Bürgerinnen und Bürger Europas entwickelt wird und ihr Potential zum Wohle Aller entfaltet, muss sich die Politik frühzeitig positionieren und klare Leitlinien setzen.“ 

Die Positionierung des Europäischen Parlaments hat keinen legislativen Charakter, übt aber politischen Druck auf die EU-Kommission für künftige Gesetzesinitiativen aus. 

Weitere Informationen: 
Büro Werner +32 228 37782 und Jan Rößmann +32 228 43665